Unharmonisch

Kampf um die Macht bei den Salzburger Festspielen

Salzburg
03.02.2023 06:00
Nach langem Konflikt hinter den Kulissen soll Festspiel-Präsidentin Kristina Hammer vor dem Sommer wichtige Kompetenzen abgeben.

Schon seit Monaten gilt es als offenes Geheimnis: Die Stimmung in der Führungsetage der Salzburger Festspiele ist frostig. Zwischen der im November 2021 zur neuen Präsidentin bestellten Marketing-Expertin Kristina Hammer und dem Intendanten Markus Hinterhäuser soll die Zusammenarbeit alles andere als harmonisch verlaufen. Auch mit dem kaufmännischen Direktor Lukas Crepaz laufe es bei der Abstimmung mit Hammer nicht wirklich rund, wie von mehreren Seiten berichtet wird.

Haslauer vermittelt zwischen den Fronten
Um einen gröberen Konflikt zu vermeiden, hat sich dem Vernehmen nach dann Mitte Dezember Landeshauptmann Wilfried Haslauer als Vermittler angeboten. Bei einer längeren Aussprache mit der Festspiel-Präsidentin, dem Intendanten und dem kaufmännischen Direktor soll man sich auf einen Kompromiss geeinigt haben. Demnach müsse Kristina Hammer sich aus einigen Bereichen des Festivals zurückziehen. Dem langjährigen künstlerischen Leiter Markus Hinterhäuser würden dafür im Gegenzug mehr Aufgaben übertragen. Vor allem die Informationspolitik gegenüber den Medien soll schon ab März zur Gänze von Hinterhäuser wahrgenommen werden.

(Bild: Tröster Andreas)

Gestärkt werde auch die Rolle von Lukas Crepaz, der als kaufmännischer Direktor zu den bereits umfassenden Aufgaben im Festspielbetrieb auch noch den millionenschweren Umbau der Festspielhäuser zu managen hat.

Repräsentieren und neue Sponsoren suchen
 Kristina Hammer blieben damit vor allem die Aufgaben der Repräsentation während der Festspiele, die Betreuung der alten Sponsoren und das Gewinnen von neuen Geldgebern. Die Suche nach Finanziers gilt in der wirtschaftlich angespannten Gesamtsituation als herausfordernd genug.

Die große Rolle der Präsidentin wie unter Helga Rabl-Stadler wäre das nicht mehr. Es heißt, man hätte die Aufgabenteilung der Festspielleitung an den Anforderungen ausrichten und entsprechend optimieren müssen.

Fix ist das alles freilich noch nicht: Am Mittwoch ist die rechtliche Anpassung der Geschäftsordnung vorbereitet worden. Ende Februar soll die Änderung in einer Sitzung des Festspielkuratoriums unter dem Vorsitz des Salzburger Bürgermeisters Harald Preuner beschlossen werden.

Politik hofft, dass Hammer Machtverzicht akzeptiert
In der Politik hofft man, dass Hammer den Machtverzicht akzeptiert und nicht alles hinwirft. Die Suche für eine Nachfolgerin von Langzeitpräsidentin Helga Rabl-Stadler war zäh. Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf hatte sich für die Funktion beworben, konnte sich gegen die Mitbewerber aber nicht durchsetzen. Immer noch Interesse am Präsidentenamt wird dem kunstsinnigen Gastronomen Sepp Schellhorn nachgesagt. Es gilt aber als ausgeschlossen, dass Landeshauptmann Haslauer diese personelle Alternative akzeptieren würde.

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