Wovor Experten die vergangenen Tage gewarnt haben, ist nun passiert: Die massiven Schneemengen in Kombination mit dem starken Wind führten am Freitag in Oberösterreich zu zwei Lawinenabgängen. Auf der Zwieselalm in Gosau lief eine intensive Suche nach mehreren möglichen Verschütteten. Am Ende gab es ein schwer verletztes Opfer aus Schörfling. In Molln ging der Abgang einer riesigen Lawine glimpflich aus.
Eine Gruppe von fünf Skifahrern war gemeinsam unterwegs, als die Lawine im freien und ungesicherten Gelände nahe der Bergstation Zwieselalm abging. Ein Mitglied dieser Gruppe wurde verschüttet und von den anderen schwer verletzt geborgen. „Er erlitt einen Oberschenkelbruch“, bestätigt OÖ-Bergrettungschef Christoph Preimesberger im Gespräch mit der „Krone“.
Inzwischen ist der genaue Hergang bekannt: Die Freunde - dreiaus Attnang-Puchheim und zwei aus Schörfling - waren gemeinsam unterwegs und mit der notwendigen Standardausrüstung für Variantenabfahrten ausgerüstet. Zwei der erfahrenen Beteiligten fuhren kurz vor dem Unfallhergang bereits einen anderen Hang, in derselben Exposition und unmittelbar neben dem Unfallhang ab und wussten um die akutelle Gefahrenlage.
Der 42-jährige Sportler aus Schörfling fuhr vor den Augen seiner Ehefrau, die auch mit in der Gruppe war, mit dem Snowboard in den Hang ein, dabei löste er ein etwa 90 Meter breites Schneebrett aus, wurde circa 180 Meter talwärts mitgerissen und total verschüttet. Einer der fünf Freunde alarmierte über die Bergstation die Einsatzkräfte, während zwei der Gruppe mit der Suche nach ihrem verschütteten Freund begannen. Zudem wurden sie von mehreren anderen, mit Suchgerät und Schaufeln ausgestatteten Skifahrern, die den Lawinenabgang aus der Gondel gesehen hatten, sofort unterstützt. Nach kurzer Zeit konnte der 42-Jährige mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät lokalisiert und ausgegraben werden. Der Schwerverletzte wurde vom Notarzthubschrauber „Martin 10“ ins Krankenhaus geflogen.
Stundenlange Suche
Da nicht klar war, ob beim Lawinenabgang noch weitere Wintersportler verschüttet wurden, wurde ein Großeinsatz mit 100 Einsatzkräften, bestehend aus Bergrettern und Alpinpolizisten sowie Lawinenhunden und fünf Hubschraubern ausgelöst, die den gesamten Lawinenkegel mit Lawinensonden und Lawinensuchhunden absuchten. Glücklicherweise wurden keine weiteren Personen verschüttet und der Einsatz konnte in den Nachmittagsstunden beendet werden. Es gab keine weiteren Opfer nach dem Lawinenabgang auf der Zwieselalm.
Landesstraße unter Schnee begraben
Auch in Molln ging eine große Lawine ab, verschüttete die Landesstraße mehrere Meter hoch. Die Einsatzkräfte rückten mit einer Drohne an und ein Suchhund schnüffelte nach möglichen Verschütteten. Zum Glück konnte hier Entwarnung gegeben werden - niemand ist vermisst. Damit dürfte es hier keine Opfer geben. Die Straße ist gesperrt, wie auch der Pyhrn- und der Hengstpass. Auch das Gebiet um die Bosruckhütte ist Sperrzone.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.