Freilassung gefordert
Schockierendes Bild eines inhaftierten Iraners
Bilder eines iranischen Aktivisten im Hungerstreik haben in sozialen Medien große Besorgnis ausgelöst. Der seit 2018 inhaftierte Arzt Farhad Meysami ist seit dem Ausbruch der jüngsten Proteste gegen die Mullah-Herrschaft im Herbst 2022 im Hungerstreik.
Die von Menschenrechtlern am Donnerstag veröffentlichte Aufnahme zeigt einen vollkommen abgemagerten und rasierten 53-jährigen Mann. Iranerinnen und Iraner zeigten sich schockiert, prominente Politiker und Intellektuelle forderten erneut dessen Freilassung aus dem Gohardasht-Gefängnis in Karaj nahe der Hauptstadt Teheran. Meysami ist seit mehr als vier Jahren in Haft. Die Justiz wirft ihm Verstöße gegen die „nationale Sicherheit“ vor. Bereits 2018 war der bekannte Aktivist in den Hungerstreik getreten. Medienberichten zufolge fordert Meysami ein Ende der Exekutionen von Demonstranten, die Freilassung politischer Gefangener und das Ende der strengen islamischen Kleidungsordnung.
Protestwelle ebbt ab
Auslöser der jüngsten Protestwelle im Iran war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam Mitte September. Sie war von der sogenannten Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen islamische Kleidungsvorschriften festgenommen worden. In den vergangenen Wochen nahmen die Straßenproteste wieder ab.
Ihren Unmut drücken viele Frauen inzwischen durch zivilen Ungehorsam aus, etwa indem sie den Kopftuchzwang ignorieren. Dieser soll nun mithilfe von Kameras überwacht werden. Dazu sollen bereits vorhandene Verkehrsüberwachungskameras herangezogen werden, wie die iranische Zeitung „Etemad“ am Freitag berichtete.
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