Neue US-Militärhilfe
Reichweite der ukrainischen Armee wird verdoppelt
Die US-Regierung stellt der Ukraine weitere Militärhilfe im Umfang von rund 2,2 Milliarden Dollar (rund zwei Milliarden Euro) zur Verfügung. Im Paket enthalten sind unter anderem auch die sogenannten Ground Launched Small Diameter Bombs (GLSDB), die „Krone“ berichtete bereits ausführlich hier. Sie können Ziele in einer Entfernung von 150 Kilometer treffen. Damit werde die Reichweite der ukrainischen Armee verdoppelt, erklärte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums.
Bei GLSDB handelt es sich um kleinere Bomben mit niedrigem Querschnitt und Gefechtsköpfen unter 100 Kilogramm, die aber aufgrund ihres geringen Gewichts kilometerweit „segeln“ können. Dazu klappen sie im Flug zwei Tragflächen aus, per GPS oder Laser finden sie ihr Ziel. Ursprünglich wurden sie für Flugzeuge entwickelt. Mittlerweile gibt es aber auch eine Variante, die vom Boden aus abgefeuert werden kann. Bisher setzt die Ukraine insbesondere das High Mobility Artillery Rocket System (HIMARS) der USA mit einer Reichweite von etwa 75 Kilometern ein. Es wurde zuerst im Juni geliefert, führte zu einer merklichen Stärkung der ukrainischen Streitkräfte und zwang die russische Armee unter anderem, ihre Nachschubdepots in größerer Entfernung von der Front anzulegen.
Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine und haben in rasanter Abfolge diverse große Pakete mit Waffen und Munition auf den Weg gebracht. Ende Jänner hatte die US-Regierung nach langem Hin und Her und parallel zur deutschen Zusage von Leopard-Panzern für Kiew auch angekündigt, der Ukraine 31 Kampfpanzer vom Typ M1 Abrams zu liefern. Diese werden nach Angaben der Regierung aber erst in mehreren Monaten in der Ukraine erwartet.
Zusammenstellung der Panzer-Bataillone „mühsamer Kraftakt“
Die Ukraine wird voraussichtlich deutlich mehr deutsche Leopard-Kampfpanzer erhalten als bisher erwartet. Nach der Zusage von 14 Leopard 2 der Bundeswehr gab die deutsche Bundesregierung am Freitag auch für den Export von Panzern des älteren Typs Leopard 1 aus Industriebeständen grünes Licht. Um wie viele Panzer es sich handelt, bleibt aber vorerst offen. Es werde nun „insbesondere Sache der Unternehmen sein, herauszufinden, was denn real praktisch lieferbar ist“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag.
Nach der deutschen Zusage zur Lieferung von 14 Leopard-2-A6-Kampfpanzern an die Ukraine zögern aber andere NATO-Partner laut eines Medienberichts mit eigenen Beiträgen. Nach Informationen des „Spiegel“ gebe es noch keine festen Zusagen, zusammen mit den 14 deutschen Panzern ein Bataillon von Leopard-2-Panzern für die Ukraine zusammenzustellen. „Die Zusammenstellung der Bataillone entpuppt sich als mühsamer Kraftakt“, werden Regierungskreise zitiert.
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