Der Winter hat die Obersteiermark weiter kräftig im Griff: In Ramsau am Dachstein mussten wegen akuter Lawinengefahr sogar Bewohner aus ihren Häusern evakuiert werden. Neben vielen Straßensperren mussten jetzt auch Liftbetreiber die Notbremse ziehen. Auf der Planai, der Hochwurzen, der Reiteralm und dem Dachstein standen Samstagvormittag alle Seilbahnen still. Der Schneesturm sorgte auch bei den Einsatzkräften für Hochbetrieb.
Die Erinnerung an den Lawinenabgang im Jahr 2019 ist in der Ramsau noch allgegenwärtig. Und nach den starken Schneefällen der letzten Tage (binnen 24 Stunden fiel im Schnitt ein Meter der weißen Pracht) herrscht am Fuße des Dachsteins wieder Alarmstufe Weiß. Zwei Häuser im Ortsteil Schildlehen mussten wegen akuter Lawinengefahr bereits evakuiert werden.
„Für die Bewohner ist das aber nichts Besonderes, passiert ihnen fast in jedem Winter“, relativiert Bürgermeister Ernst Fischbacher. Gemeinsam mit dem Lawinenwarndienst und Einsatzkräften beobachtet der Ortschef die Lawinensituation genau. „Nach aktuellem Stand ist das Gefährdungspotenzial zum Glück nicht so dramatisch. Es sind wohl keine großflächigen Evakuierungen notwendig“, sagt Fischbacher. Am Samstagnachmittag sollen weitere Hubschrauberflüge und Beobachtungen Klarheit bringen.
„So macht das keinen Sinn, das Risiko ist viel zu groß. Zum Sturm ist jetzt auch wieder starker Schneefall hinzugekommen.“ Planai-Geschäftsführer Georg Bliem musste deshalb die Notbremse ziehen, alle Seilbahnen standen am Samstagvormittag still - wie auch auf der Hochwurzen, der Reiteralm und dem Dachstein. Auf den Bergen wurden Windspitzen bis zu 125 km/h gemessen.
UPDATE:
Seit 10.30 Uhr sollen die Lifte in Rohrmoos und auf der Hochwurzen wieder den Betrieb aufnehmen. Seit 11.15 Uhr fährt auch die Planai-Hauptseilbahn wieder. Am Galsterberg wird ab 12 Uhr der Betrieb wieder aufgenommen (Ausnahme Voderkar).
Aber nicht nur im Ennstal macht der Sturm den Liftbetreibern einen Strich durch die Rechnung: Auch am Präbichl ist am Samstag kein Skibetrieb möglich.
Ihren Betrieb musste am Vormittag auch die Seilbahn rauf auf den Grazer Hausberg, den Schöckl, einstellen. Gesperrt ist auch die Tierwelt Herberstein. Der Sturm verhindert auch die für heute Abend geplante Mondscheinführung.
Auch viele Straßen sind wegen Lawinengefahr gesperrt, so etwa die Planneralmstraße. Zunächst hoffte man noch, dass am Samstagnachmittag die An- und Abreise von Urlaubern möglich sein würde, doch mittlerweile ist fix: Die Straße bleibt zumindest bis Sonntag gesperrt. Auch die Sölkpassstaße (L704) wird am Samstagnachmitag gesperrt.
Folgende steirische Straßen sind außerdem gesperrt:
Der Schneesturm sorgte auch bei den Rettungskräften für Einsätze am laufenden Band. Bäume krachten auf die Straße, durch die schneeglatte Fahrbahn kam es immer wieder zu Unfällen und in Niederöblarn deckte der Sturm Dächer ab. Bei zwei Gebäuden wurde sogar die PV-Anlage und Fassadenteile weggerissen.
Aktuell ist der Wind laut Feuerwehr-Einsatzleitung noch zu stark, um die Dächer der betroffenen Häuser wieder abzudecken.
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