Politik Inoffiziell

Innsbruck ist für alle Parteien eine Baustelle

Tirol
05.02.2023 13:00

Nicht nur bei den Grünen, auch bei der SPÖ sowie Für Innsbruck und ÖVP ist eine Generalsanierung längst überfällig. Die Chefs der Volkspartei (Anton Mattle) und der Sozialdemokraten (Georg Dornauer) sollten die Baustelle Innsbruck (auch wenn sie genug andere haben) alsbald angehen.

Von einem Slalom mit 50 Baustellen in der Landeshauptstadt hat die „Krone“ kürzlich berichtet. Gemeint waren 50 Projekte, die heuer in Innsbruck angegangen werden sollen. Und die – möge Gegenteiliges eintreten – nicht nur Unternehmer und Autofahrer, sondern auch Öffi-Nutzer, Radfahrer usw. Nerven und noch mehr Geduld kosten werden. Auch wenn die Zahl 50 eine stattliche ist – die wichtigste Baustelle in Innsbruck ist und bleibt die marode Politik, die längst saniert oder besser gleich runderneuert gehört.

Wer ist ein Politiker oder eine Politikerin mit Macherqualitäten?
„Mal ganz ehrlich. Gehe die Mitglieder des Stadtsenates durch und sage mir, wer da ein Politiker oder eine Politikerin mit Macherqualitäten ist“, meinte dieser Tage ein langjähriger Beobachter. Tatsächlich muss man bei Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi diese Eigenschaft in Zweifel ziehen, es sei denn, es geht um die Schaffung eines Postens für einen „der Seinigen“. Da legte er zuletzt ja jede Menge Einfallsreichtum und Organisationstalent an den Tag. Gegipfelt hat Willis Bürgermeisterdasein bisher aber wohl darin, dass ihm drei Mandatare aus den eigenen Reihen den Rücken zukehrten – öffentlich bestens inszeniert. Eine Eigenschaft, die auch die Grünen längst schon perfekt beherrschen.

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Mal ganz ehrlich. Gehe die Mitglieder des Stadtsenates durch und sage mir, wer da ein Politiker oder eine Politikerin mit Macherqualitäten ist.

Ein langjähriger Polit-Beobachter

„Das Wohl der Stadt nach bestem Wissen und Können zu fördern“
Nun mögen sich andere Parteien in Innsbruck darüber jeden Tag auf das Neue freuen – größere ebenso wie kleinere – und jede Menge Öl in die lichterloh brennende Stadtpolitik gießen. Das ist eine Zeit lang ganz lustig, aber sicher nicht im Sinne der Bevölkerung. Nur scheint dieses Ansinnen – für die Wählerschaft da zu sein – in der Politik mehr und mehr zu verschwinden, obwohl alle Mandatare genau dafür stehen müssten, denn wörtlich gelobten sie gegenüber dem Bürgermeister: „Das Wohl der Stadt nach bestem Wissen und Können zu fördern sowie unparteiisch und uneigennützig ihres Amtes zu walten.“ Möglich, dass das bei so manchem Gemeinderat in Vergessenheit geraten ist oder schon damals nicht richtig zugehört wurde.

Hier ist ebenfalls der Karren verfahren
Die Grünen sind aber nicht die einzige politische Baustelle. Blickt man ins sogenannte bürgerliche Lager, benötigt es auch dort längst eine Streitbeilegung zwischen den Fraktionen Für Innsbruck und ÖVP. Aber auch hier ist der Karren verfahren. Zumindest schaffen es die derzeit Aktiven nicht, ihn flott zu machen. Da hat die gelobte Uneigennützigkeit gegenüber der Eigennützigkeit seit Jahren das Nachsehen.

Auch bei den Sozialdemokraten schwelt seit Jahren ein Konflikt - dort geht es aber mehr um Alt gegen Jung. Die Chefs von ÖVP (Anton Mattle) und SPÖ (Georg Dornauer) sollten die Baustelle Innsbruck (auch wenn sie genug andere haben) alsbald angehen, sonst werden sie am Abend der Innsbruck-Wahl ähnlich aus der Wäsche blicken wie ihre niederösterreichischen Kollegen am vergangenen Sonntag. Und lachen könnte eine Partei, die hier bisher unerwähnt blieb - sprich die FPÖ.

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