Seit Jahresbeginn muss Abfall besser getrennt werden. Mehr Müll kommt in den Gelben Sack, weniger in die Restmüll-Tonne. Die neue Regel gefällt nicht jedem. Vor allem in der Salzburger Innenstadt herrscht Verwirrung.
Verpackungen aus Plastik, Holz, Metall oder Steingut, das alles muss seit 1. Jänner in den Gelben Sack. Von den Salzburgern werden die neuen Müll-Regeln zwar angenommen, viele vermissen aber die klare Kommunikation über Trennung und vor allem Abholung der Säcke. „Die Einführung geschah unvorbereitet“, sagt eine Bewohnerin der Salzburger Altstadt. „Als Innenstadtbewohnerin weiß ich noch immer nicht Bescheid.“ Und die Abholung der Säcke funktioniere schlicht nicht überall, wie bereits zahlreiche Salzburger der „Krone“ berichteten. „Die Säcke zieren die Innenstadt oft übers Wochenende“, so die Dame.
In der Stadt funktioniert es mit dem Gelben Sack bisher nicht. Das ist schade. Ich fahre den Müll noch zum Recyclinghof.
Lukas S., 28, Altstadt, Student
Mehrarbeit auch für die Müllabfuhr der Stadt
Beschwerden sind bei Jürgen Wulff-Gegenbaur, Leiter des Abfallservices der Stadt, allerdings kaum angekommen. Die Säcke würden „grundsätzlich gut“ angenommen, so Wulff-Gegenbaur. „Es ist eine große logistische Herausforderung“, gibt Wulff-Gegenbaur zu. „Aber bisher haben wir das gut gemeistert.“ Weil sie voller sind, hat die Müllabfuhr mehr Arbeit. Die Mitarbeiter des Stadt haben alle Hände voll zu tun, die Müllfahrzeuge fahren kleinere Gebiete an und holen die Säcke nun alle zwei statt bisher nur alle vier Wochen ab.
Ich komme im Alltag super damit zurecht. In den Container darf ich jetzt alles reingeben und habe nur noch zwei Tonnen.
Helga P., 69, Liefering
Bereits seit Mitte 2022 bereitet sich die städtische Mülabfuhr auf die Umstellung vor. Unter anderem wirbt der Magistrat Saisonarbeiter zur Unterstützung der Müllabfuhr für April bis November an. Sie sollen in der heißen Jahreszeit Tonnen und Säcke öfter entleeren.
Bis Anfang Mai informieren Plakate in der Stadt über die richtige Mülltrennung. Schon bisher, so eine Analyse des Landes, bestehen mindestens zwei Prozent des Restmülls aus Kunststoffverpackungen, die recycelt werden können. 2019 waren das 700 Tonnen Müll. Ob die Salzburger nach der Umstellung weniger in den Restmüll werfen, wird die Stadt im Sommer wissen.
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