Trotz eigener Probleme

Fatale Erdbeben: Selbst Ukraine sichert Hilfe zu

Ausland
06.02.2023 11:05

Nach einem schweren Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze am Montag, mit Hunderten Todesopfern und Tausenden Verletzten, haben bereits mehrere Länder der Türkei ihre Hilfe zugesichert. Trotz des Krieges in der Ukraine, sprach auch Präsident Wolodymyr Selenskyj den Hinterbliebenen sein Beileid aus und sei bereit, „die notwendige Hilfe zu leisten, um die Folgen der Katastrophe zu überwinden“. 

Die Rettungskräfte sind am Limit: „Wir reagieren mit allem, was wir können, um diejenigen zu retten, die unter den Trümmern liegen“, sagte der Leiter der Rettungsorganisation Weißhelme, Raed Al Saleh. „Die Krankenhäuser sind überlastet mit Schwerverletzten“, sagte ein Sprecher der Organisation. Regen und Kälte erschwerten die Einsätze zusätzlich. „Wir brauchen dringend die Hilfe der internationalen Gemeinschaft“, sagte Basel Termanini, Vorsitzender der Syrian American Medical Society (SAMS) - und diese wurde der Türkei auch bereits von mehreren Ländern zugesichert. 

„Erdbebendiplomatie“ zwischen Griechenland und Türkei
Trotz der schweren Spannungen ist Griechenland nach eigenen Angaben bereit, Rettungsmannschaften zu schicken. „Griechenland wird sofort helfen“, erklärte Regierungschef Kyriakos Mitsotakis. Das Land verfügt über Rettungsmannschaften mit großer Erfahrung in von Erdbeben heimgesuchten Regionen, da es immer wieder selbst Beben erlebt. Die beiden Nato-Mitglieder hatten sich bereits gegenseitig bei schweren Erdbeben im Jahr 1999 geholfen. Diese Hilfe, die unter dem Begriff »Erdbebendiplomatie« bekannt ist, leitete damals eine Phase der Entspannung ein.

Trotz des Krieges in der Ukraine meldete sich Selenskyj ebenso zu Wort. Er wäre mit seinem Land bereit, die notwendige Hilfe zu leisten, „um die Folgen der Katastrophe zu überwinden“. 

„Werden rasch Hilfe auf den Weg bringen“
„Deutschland wird selbstverständlich Hilfe schicken“, schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Montag auf Twitter. Auch Außenministerin Annalena Baerbock versprach: „Wir werden mit unseren Partnern rasch Hilfe auf den Weg bringen.“ Neben Deutschland sicherte auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montagmorgen über den Kurznachrichtendienst Twitter die Hilfe der Alliierten zu. Er selbst sei in Kontakt mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Außenminister Mevlüt Cavusoglu.

Neben der NATO zeigen sich auch die EU-Spitzen erschüttert über das schwere Erdbeben mit Hunderten Toten. „Wir trauern mit den Familien der Opfer“, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter. Sie sagte den Menschen in der Türkei und in Syrien Solidarität der EU zu. Unterstützung sei bereits auf dem Weg und man sei bereit, „weiterhin auf jede erdenkliche Weise zu helfen“. 

Die Vereinigten Staaten seien „zutiefst besorgt“, twitterte Präsident Joe Bidens Sicherheitsberater Jake Sullivan. Er habe der Türkei mitgeteilt, dass die USA bereit seien, „jede erforderliche Hilfe“ zu leisten. Der italienische Zivilschutz hat seine Hilfe ebenfalls angeboten. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verfolge die Lage im Katastrophengebiet stetig. 

Erfahrung mit Notfällen und dem Retten von Menschenleben
Israel sprach der Türkei humanitäre Hilfe zu. Verteidigungsminister Joav Galant wies Armee und Verteidigungsministerium am Montag an, entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Das Land habe Erfahrung mit Notfällen und dem Retten von Menschenleben. Der israelische Rettungsdienst Zaka teilte mit, man bereite die Entsendung einer Hilfsdelegation vor. Diese solle bei der Suche in eingestürzten Häusern helfen.

Nachdem in den frühen Morgenstunden ein Erdbeben mit der Stärke 7,4 die Südosttürkei erschüttert hatte, sind mehr als 1700 Gebäude eingestürzt - etliche Menschen wurden unter dem Schutt begraben. Unter den eingestürzten Gebäuden sei neben Wohnhäusern auch ein Krankenhaus in der Stadt Iskenderun, sagte der türkische Vize-Präsident Fuat Oktay.

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