Ermittlungen laufen
Berlin zu Pipeline-Lecks: Kein Beleg für Sabotage
Vergangenen September schlugen Explosionen Lecks in die Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee. Schnell wurde ein Sabotageakt vermutet und Russland als Drahtzieher verdächtigt. Moskau hingegen beschuldigte Großbritannien, die Leitungen gesprengt zu haben. Ermittler stellen aber klar: Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Belege für Sabotage. Die Untersuchungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen.
Dass Russland hinter den Explosionen stecke „ist derzeit nicht belegbar, die Ermittlungen dauern an“, sagte der deutsche Generalbundesanwalt Peter Frank der „Welt am Sonntag“. Mit Hilfe zweier Forschungsschiffe seien Wasser- und Bodenproben sowie Reste der Pipelines entnommen worden, der Tatort sei auch umfassend dokumentiert worden.
Schweden geht von Anschlag aus
„Das alles werten wir derzeit kriminaltechnisch aus“, so Frank. Ende September waren nach Explosionen nahe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den beiden Pipelines entdeckt worden. Die schwedischen Sicherheitsbehörden hatten im November aufgrund gefundener Sprengstoffreste festgestellt, dass es sich um schwere Sabotage gehandelt habe - ohne jedoch einen Schuldigen zu benennen.
Die Explosionsstellen liegen in internationalen Gewässern in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens. Beide Länder führen ihre eigenen Ermittlungen. „Wir stehen aber in Kontakt“, sagte Frank.
Funk unterbrochen: Verdacht auf Sabotage nicht erhärtet
Nur wenig später waren damals in Berlin und Nordrhein-Westfalen unverzichtbare Kabel für den Zugfunk der Bahn beschädigt worden. Der Schienenverkehr in weiten Teilen Norddeutschlands stand über Stunden still. Auch zu diesen Vorfällen am 8. Oktober ermittelt die Bundesanwaltschaft. Frank sagte in dem Interview, die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.
„Was ich aber sagen kann: Der Verdacht, dass es sich hier um eine ausländische Sabotage-Aktion gehandelt hat, ließ sich bislang nicht erhärten.“
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