Ein digitaler Euro könnte nach Ansicht von Deutschlands Privatbanken dem fragmentierten europäischen Markt für elektronisches Bezahlen einen entscheidenden Schub geben. „Als komfortables und risikofreies digitales Zahlungsmittel könnte er in europaweit nutzbare privatwirtschaftliche Zahlverfahren eingebettet werden“, schreibt der Bundesverband deutscher Banken in einem am Montag veröffentlichten Positionspapier. Allerdings reiche es nicht aus, nur die heute bestehenden Zahlverfahren zu kopieren, gibt der Verband zu bedenken.
„Ein digitaler Euro sollte einen zusätzlichen Nutzen stiften, eine ‘bessere‘ Form des Bargeldes darstellen“, heißt es in dem Positionspapier.
Die Euro-Währungshüter prüfen in Reaktion auf den steilen Aufstieg sogenannter Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether seit einer Weile die mögliche Einführung einer digitalen Variante der europäischen Gemeinschaftswährung. Mitte Juli 2021 beschloss die Europäische Zentralbank, die Vorarbeiten auf die nächste Stufe zu heben: In einer zweijährigen Untersuchungsphase geht es seit Oktober 2021 etwa um Technologie und Datenschutz. Ob ein digitaler Euro kommen wird, ist damit noch nicht entschieden. In jedem Fall soll ein digitaler Euro das Bargeld ergänzen und nicht ersetzen. Mit einer Einführung eines digitalen Euro wird frühestens im Jahr 2026 gerechnet.
„Um die Einführungskosten gering zu halten, sollten bestehende Initiativen genutzt werden“, wirbt der Bundesverband deutscher Banken. Die Bankeninitiative EPI („European Payment Initiative“) zum Aufbau eines einheitlichen europaweiten Bezahlsystems habe „wertvolle Vorarbeit geleistet, um ein europäisches Zahlverfahren zu etablieren“: „EPI kann ein elementarer Baustein dafür sein, dass Geschäftsbanken einen digitalen Euro durch attraktive Angebote den Bürgerinnen und Bürgern und Unternehmen in Europa zugänglich machen.“
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