2. Tag der Ski-Weltmeisterschaften in Courchevel und Méribel und schon darf sich Ski-Österreich über die Medaillen Numero 2 und 3 freuen: Marco Schwarz und Raphael Haaser haben sich in der Kombination Silber und Bronze gesichert! Geschlagen geben mussten sich die ÖSV-Asse nur dem französischen Lokalmatador Alexis Pinturault.
Der Franzose, der bereits zur Halbzeit nach dem Super-G vor Schwarz sowie Haaser geführt hatte, brachte im Finale einen soliden Slalom ins Ziel und hielt die beiden Österreicher damit auf Distanz. So fügte er seiner Erfolgskarriere in seinem Heimatort eine dritte Gold-Medaille hinzu. Der Gesamtweltcup-Sieger von 2020/21 kürte sich wie 2019 in Aare zum vielseitigsten Skiläufer des Globus.
Vor zwei Jahren in Cortina hatte Schwarz noch das Hundertstelglück - 0,04 Sekunden vor Pinturault - für sich gehabt. „Ein perfekter Tag, ich glaube, das ist das richtige Wort“, jubelte der Sieger. „Das Gleiche wie vor zwei Jahren, es war sehr eng zwischen Marco und mir. Wir haben beide viel Spaß gehabt, manchmal ist er oder ich vorne.“
Der „Hausherr“ von Courchevel - seine Familie betreibt hier ein Luxushotel - hatte zuletzt Medientermine nicht absolviert. Er sei zuletzt ein bisschen fiebrig gewesen und fühle sich noch immer nicht ganz fit. „Aber die Krankheit hat mich heute nicht beeinträchtigt.“ Am Dienstag lieferte der 31-Jährige ab - im Gegensatz zu anderen Favoriten wie Loic Meillard (SUI), Aleksander Aamodt Kilde (NOR/Verzicht auf Slalom) oder auch Strolz.
Während der Podestplatz für den Tiroler Haaser eher überraschend kam, hatte man mit der Medaille für Schwarz rechnen können. Freilich: Der Kärntner, Kombi-Weltmeister von Cortina d’Ampezzo 2021, lag bis kurz vor dem Slalom-Ziel sogar auf Gold-Kurs. Dann machte er allerdings einen großen Fehler, rettete aber immerhin noch den Silber-Platz ins Ziel.
Seinem Rivalen gratulierte Schwarz danach fair im Zielraum, die erste Enttäuschung war ihm ob das Malheurs wenige Meter vor der Ziellinie aber ins Gesicht geschrieben. „Beim langen Zug herunten habe ich sicher die Chance auf Gold liegengelassen. Ich freue mich für Alexis, wenn man daheim Weltmeister wird, ist das eine coole Geschichte“, sagte Schwarz in einer ersten Reaktion.
Hier der Endstand:
Mit der Silber-Medaille vergrößerte der 27-Jährige seinen mittlerweile beträchtlichen Medaillensatz. Seine WM-Bilanz glitzert nun in einmal Gold, zweimal Silber und dreimal Bronze. Schwarz: „Jetzt habe ich die dritte Kombi-Medaille, von dem her bin ich happy damit.“
Haaser verdoppelte das vor dieser WM kaum vorstellbare Familienglück. Bereits am Vortag hatte seine Schwester Ricarda in der Kombination ebenfalls Bronze gewonnen. Auch Vater und Servicemann Rene durfte sich erneut für pfeilschnelles Material feiern lassen.
„Es ist natürlich mega, ich freue mich riesig. Ein super Tag. Die Geschichte mit meiner Schwester macht es noch um einiges schöner“, betonte der um vier Jahre jüngere Bruder. „Ich habe mich auch sehr gefreut für sie und probiert, den Schritt nachzumachen.“
Stefan Babinsky schied wie der zur Halbzeit bereits aussichtslos zurückliegende Olympiasieger Johannes Strolz im Slalom aus. Der Peking-Olympiasieger aus Vorarlberg hatte seine Medaillen-Chance mit einem gravierenden Fehler bereits im Speed-Teil vergeben.
„Eine vermurkste Fahrt, das passt zum Rest der Saison. Ich habe genau nichts von dem umgesetzt, was ich mir vorgenommen habe. Über den ersten Sprung fliege ich drüber wie eine gerupfte Henne“, nannte Strolz ein Beispiel. „Ich habe es einfach versemmelt.“ Auch Vincent Kriechmayr war nach dem ersten Teilbewerb unzufrieden gewesen. Er sei „ganz schlecht“ Ski gefahren, „schlampig“, eigentlich habe er „gut attackieren“ wollen. Zum Slalom trat er dann nicht mehr an.
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