Um dem Bedarf der Firmen nach neuen Mitarbeitern nachzukommen, muss auch das Arbeitsmarktservice schneller werden. Dafür „matcht“ nun eine Software die Kompetenzen. Der Probebetrieb läuft bereits - auch in Oberösterreich.
Wenn die Arbeitslosenquote konstant so niedrig ist, hat das Arbeitsmarktservice doch eh nichts zu tun. Auf solche Unterstellungen kontert Gerhard Straßer mit einem plakativen Beispiel. Der Chef des AMS OÖ greift dann zum Bild des Skilifts, vor dem sich eine Traube an Skifahrern anstellt. „Eine Stunde später ist noch immer eine Traube an Menschen zu sehen, aber es sind andere als vorher“, sagt Straßer.
120.000 Personen waren im Vorjahr arbeitslos, manche kürzer, manche länger, manche öfter. „Oft sind die Pausen zwischen einzelnen Jobs so kurz, dass die Menschen gar nicht zu uns kommen“, sagt Iris Schmidt, die mit Mai die Nachfolge von Straßer an der Spitze des Arbeitsmarktservice Oberösterreich antritt. Die Zeichen stehen auf Veränderung, nicht nur in der Chefetage.
„Müssen an Tempo zulegen“
„Wir müssen aktiv und gut vermitteln und dabei auch an Tempo zulegen“, sagt Straßer. Eine Softwarelösung wird dabei helfen, dass die AMS-Mitarbeiter schneller werden.
Große Hoffnungen wird hier konkret in ein Kompetenzmatching gesetzt. Von Arbeitssuchendem werden nun nicht mehr nur Berufserfahrung und Schul- und Ausbildungsabschlüsse in der Datenbank erfasst, sondern auch andere Stärken.
Auch FIrmen müssen Job-Profile schärfen
Die Firmen, die freie Stellen dem AMS melden, müssen wiederum ihre Job-Profile schärfen, damit es dann auch zum „Match“ mit Kandidaten kommt - ein ganz ähnliches System, nach dem auch Dating- und Partnervermittlungsportale wie Parship und Tinder funktionieren. Je mehr Übereinstimmungen, umso eher schlägt die Software die Kandidaten einander vor. Laut Straßer sind derzeit 45.000 Stellen in Oberösterreich unbesetzt.
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