Die Gebühren für Bankkonten sind - wie bei vielen Versicherungs- oder Mietverträge auch - an den Verbraucherpreisindex gebunden. Den Kunden drohen dadurch heuer bis zu 10,6 Prozent höhere Kosten. Doch nicht jede Bank verteuert im gleichen Ausmaß. Und auch der Kunde ist nicht ganz machtlos.
Die schlechten Nachrichten aufgrund der hohen Inflation gehen weiter. In Verträgen, die an den Verbraucherpreisindex (VPI) gebunden sind, verteuern die starken Preissteigerungen heuer die Kosten.
Das trifft zum Beispiel auf Versicherungen oder Mieten, aber auch auf Bankprodukte zu. Die meisten heimischen Kreditinstitute nehmen die Indexanpassung im April bzw. im Juli vor. Für die Kunden bedeutet dies konkret, dass zum Beispiel bei der Erste Bank die Preise für private Zahlungsverkehrskonten und Kreditkarten um 8,6 Prozent steigen.
Raiffeisen Landesbank NÖ-Wien erhöht um bis zu 10,6 Prozent
Bei der Raiffeisen Landesbank NÖ-Wien geht es sogar um bis zu 10,59 Prozent hinauf. Der Grund ist hier, dass die Bank als Referenz die November-Werte von 2021 und 2022 heranzieht. Die waren um 2 Prozent höher als der Jahresschnitt 2022, der 8,6 Prozent betrug.
Keinen konkreten Wert wollten vorerst die Bank Austria sowie die Bawag nennen. Die UniCredit-Tochter hat zuletzt im Vorjahr die Gebühren um 4,2 Prozent angehoben, die Bawag passte ihre Konditionen Mitte 2021 an. Aufgrund der seither deutlichen Preissteigerungen (Energie, Personal usw.) ist aber davon auszugehen, dass beide Institute in diesem Jahr eine Indexanpassung durchführen werden.
Große Preisunterschiede bei den Kontopaketen
Wem das Konto zu teuer ist, der sollte auf jeden Fall mit der Hausbank über einen Rabatt oder den Umstieg auf ein billigeres Produkt sprechen. Wer nur wenig Bankgeschäfte zu erledigen hat, kann zum Beispiel auf ein Basiskonto oder ein Paket für „Wenignutzer“ umsteigen.
Generell günstigere Angebote gibt es für Studenten (Konto mitunter sogar kostenlos) oder Pensionisten. Die besten Konditionen dafür findet man mit dem Bankenrechner der Arbeiterkammer unter bankenrechner.at. Dort sieht man auch deutlich die enormen Unterschiede bei den Gebühren. Zahlt ein „Durchschnittsnutzer“ für sein Gehaltskonto im besten Fall keinen Cent, fallen für das kostspieligste Produkt laut AK-Bankenrechner über 270 Euro im Jahr an. Ein Vergleich ist hier somit bares Geld wert.
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