Vertretende der Volksrepublik Donezk werfen den ukrainischen Streitkräften vor, Chemiewaffen einzusetzen. Sie sollen per Drohne in der Nähe der Städte Soledar und Bachmut verwendet worden sein. Die ukrainische Regierung streitet das ab. Russland setze möglicherweise selbst derartige Waffen ein, hieß es.
Das staatliche russische Investigativ-Komitee prüft nach eigenen Angaben Berichte über einen Einsatz von Chemiewaffen durch ukrainische Streitkräfte. Dabei berief es sich auf die Volksrepublik Donezk, eine der international nicht anerkannten Regierungen in der von Russland besetzten Ostukraine. Konkret sollen die Chemiewaffen in der Nähe der Städte Soledar und Bachmut eingesetzt worden sein.
Keine Belege
„Als Folge davon weisen Angehörige der russischen Streitkräfte Gesundheitsprobleme und charakteristische Vergiftungssymptome auf“, hieß es. Belege präsentierte das Komitee jedoch nicht, auch Einzelheiten zu den Symptomen oder dem mutmaßlichen Giftstoff wurden nicht genannt.
Die Regierung in Moskau erklärt seit Kriegsbeginn vor fast einem Jahr immer wieder, dass die ukrainischen Streitkräfte nicht-konventionelle Waffen einsetzen könnten. Dabei beziehen sie sich unter anderem auf biologische Kampfstoffe oder eine „schmutzige“ radioaktive Bombe. Auf derartige Angriffe gibt es bisher keine Hinweise.
Die Regierung in Kiew und ihre westlichen Verbündeten weisen die Angaben zurück. Möglicherweise setzten die russischen Truppen selbst Chemiewaffen ein, um dann ihrem Kriegsgegner die Schuld dafür zu geben, lautet der Kommentar. Diese Aussage weist Moskau wiederum zurück.
Bachmut seit Sommer umkämpft
Bachmut ist das Epizentrum der Kämpfe in der Ostukraine. Die russischen Truppen versuchen seit dem Sommer - unter hohen Verlusten auf beiden Seiten - die Stadt einzunehmen. Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, sprach am Sonntag von „harten Kämpfen“ um jede Straße. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Samstag gesagt, die Lage für die Ukrainerinnen und Ukrainer werde an mehreren Punkten der Front komplizierter.
In der weiter nördlich gelegenen Stadt Soledar wurde das ukrainische Heer zuletzt durch russische Gebietsgewinne geschwächt. Wagner-Chef Prigoschin hat jüngst indirekt viele getötete Soldatinnen und Soldaten bestätigt. Die Schlacht von Stalingrad im Zweiten Weltkrieg sei nichts im Vergleich zu Soledar gewesen, sagte der Oligarch.
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