BW-Linz in der Türkei

„Alles hat gewackelt“: Profi-Kicker spürten Beben

Die Blau-Weißen waren 600 Kilometer vom Epizentrum entfernt

(Bild: GEPA)

„Ich wurde munter, weil im Zimmer etwas geklopft hat. Ich wusste nicht, was es war und weckte Lukas Rath. Ehe ich merkte, dass alles wackelte“, erzählt BW-Linz-Ersatztorhüter Felix Gschossmann die Sekunden Montag am frühen Morgen, in denen in der Türkei die Erde zu zittern begann. Was auch die Zweitliga-Profis im Camp im 600 km vom Epizentrum des Bebens entfernten Belek spürten.

Nicht alle Linzer Kicker bekamen etwas mit, aber etwa auch Fabio Strauss und Simon Seidl. Und der von Gschossmann geweckte Rath. „Auch die Klotüre begann sich zu bewegen und das Klopfen, das wir hörten, waren Kleiderhaken, die an die Kastentür schlugen“, so der Keeper: „Wir zogen uns an, um raus zu laufen. Doch dann hörte es auf.“

Ehe die Blau-Weißen Stunden später vom Todesbeben erfuhren, mit dem  - welch’ makaberes Wort in diesem Zusammenhang  - der Deadline-Day begann. Der dann für Sportchef Tino Wawra hektisch verlief. Erst um 16.56 Uhr - und damit vier Minuten vor Transferende - hatte er mit Jahn Herrmann (22) noch den deutschen Mittelfeldspieler von Bayern München II an Land gezogen!

LASK holt Ghana-Talent
Doch auch Wawras LASK-Kollege hatte gestern keinen ruhigen Tag. Mittag verlieh Radovan Vujanovic Husein Balić an Altach. Ohne „Konkurrenzklausel“, daher darf der Stürmer am Sonntag gegen die Linzer spielen. „Ein Risiko besteht immer - ich hoffe hoffe nur, dass der Fußball Sonntag nicht wieder eine seiner verrückten Geschichten schreibt“, sagt Vujanovic. Der Efthymios Koulouris trotz Angeboten aus Belgien und Holland nicht ziehen ließ. „Koulouris will sich bei uns durchsetzen“, sagt der LASK-Sportchef, der Darmstadt-Leihgabe Nemanja Celic nicht los wurde. Bitter: Schließlich ist für Celic nach der Verpflichtung des Ukrainers Maksym Talovierov sogar ein Kaderplatz illusorisch. Während der LASK noch ein ghanaisches Stürmer-Talent, das heute präsentiert wird, als Perspektivspieler verpflichtet hat.

Offensiv-Duo für Ried
Auch Ried schlug am Montag nochmals zu, indem man sich Serbiens Ex-U21-Stürmer Aleksandar Lutovac (25) von Partizan Belgrad und Stefan Kordic (17) von Kapfenberg sicherte.