Die New York Times ortet in Kärnten einen Rassismus-Skandal rund um die Bienen. Sogar von „Nazi-Vergangenheit“ ist die Rede.
Weltweit sorgt aktuell ein Artikel in der renommierten New York Times (NYT) für Aufsehen und Diskussionen. Der Stockenboier Imker Sandro Huter erhebt darin schwere Vorwürfe gegen die Behörden, weil das „K-BiWG“, also das Kärntner Bienenwirtschaftsgesetz, helle Bienen bevorzuge. „Meine Bienen waren zu dunkel“, wird Huter in der NYT zitiert: „Das ist Rassenwahn!“
„Nazi-Vergangenheit“ vermutet
Die amerikanische Reporterin, die im Vorjahr für ihre Recherche extra nach Kärnten gereist ist, will dabei sogar das „Echo der Nazi-Vergangenheit der Gegend“ durchklingen hören. Der Beitrag in der US-Zeitung ist ein neuer Höhepunkt in der langjährigen und hitzig geführten Diskussion rund um die Carnica Biene. Diese genießt seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2007 hohen Schutz.
„Uns Imkern wird suggeriert, dass Kärnten die Wiege der Carnica ist“, will Josef Bodner, Sachverständiger für Bienenzucht, wissen: „Aber es ist falsch, denn die Carnica kommt am ganzen Balkan vor; wird in Serbien etwa als Gelbe Honigbiene bezeichnet.“
Bienenvölker entsprechen nicht den Vorgaben
Und die Kärntner Biene? „Die gibt’s seit 2003 nicht mehr“, so Sandro Huter zur „Krone“: „Deshalb entsprechen auch neun von zehn Bienenvölkern in Kärnten nicht den gesetzlichen Vorgaben, weil wir Imker Honig produzieren und nicht Rassezwängen unterliegen wollen. Seit Jahren machen wir auf diese Missstände aufmerksam, hunderte Verfahren sind im Laufen aber bisher hat es halt nie jemanden interessiert; bis jetzt!“
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