Eisige Temperaturen

Schneesturm bedroht Einsatz in Katastrophengebiet

Ausland
07.02.2023 10:24

Nach den verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet geht die Suche nach Überlebenden weiter - ein Wettlauf gegen die Zeit. Doch die Rettungseinsätze werden von den eiskalten Temperaturen in der Region erschwert. Eine Hilfsorganisation warnte, dass noch dazu ein Schneesturm im Anmarsch ist. Das könnte auch Einfluss auf die österreichischen Hilfskräfte haben, die gerade auf dem Weg in das Katastrophengebiet sind. 

Unter den Trümmern von eingestürzten Gebäuden sollen sich noch viele verschüttete Menschen befinden. Die Zahl der Toten wird auf 4200 Opfer geschätzt - dazu kommen mehr als 15.000 Verletzte. Die Bedingungen für die Einsatzkräfte und freiwilligen Helfer sind dabei äußerst schwierig: Die Temperaturen sind rund um den Gefrierpunkt. Das macht auch den Überlebenden im Unglücksgebiet zu schaffen. Viele haben ihr zu Hause verloren oder können nicht in ihre Häuser zurückkehren, weil diese einsturzgefährdet sind oder Nachbeben befürchtet werden. 

Schneesturm droht - Türkei bittet um geeignete Feldkrankenhäuser
Nun könnte sich die Situation laut der Hilfsorganisation Care noch deutlich verschärfen. Laut der NGO soll ein Schneesturm über die Erdbebengebiete fegen. Darüber hinaus sind viele Straßen nicht passierbar. Rettungskräfte stecken laut Reportern vor Ort im Schnee fest, Menschen erfrieren bei den eisigen Temperaturen in den Trümmern. Die Türkei bat die NATO-Partner um Hilfe in Form von drei für extreme Wetterbedingungen geeignete Feldkrankenhäuser sowie Personal für die Einrichtung. 

7840 Menschen aus Trümmern gerettet
Die Suche nach Verschütteten ging indes bis spät in die Nacht hinein. Wie der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Kocaa auf Twitter mitteilte, wurden mehr als 4200 Einsatzkräfte in das betroffene Gebiet geschickt. Laut dem türkischen Vizepräsidenten, Fuat Oktay, konnten bereits 7840 Menschen aus den Trümmern gerettet werden. 

Weitere starke Beben in Region befürchtet
Experten befürchten, dass es in nächster Zeit ähnlich große Beben geben könnte. „Die Gefahr ist für die Region leider nicht gebannt“, so Marco Bohnhoff vom Deutschen Geoforschungszentrum. Der Grund seien Spannungsumlagerungen an der Plattengrenze infolge des Bebens vom Montag.

„Sehr langsame“ Suche nach Opfern in Syrien
Das erste Erdbeben hatte den Südosten der Türkei und Regionen in Syrien am Montag in der Früh erschüttert. Zu Mittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,5 bzw. 7,7 in der Region sowie Hunderte schwächere Nachbeben. Einsatzkräfte in Syrien vermuten, dass noch Hunderte Familien unter den Trümmern begraben sind.

Aufgrund von Sturm und fehlender Ausrüstung sei die Suche nach Opfern über Nacht jedoch nur „sehr langsam“ verlaufen, berichteten Weißhelme, die in den von Rebellen gehaltenen Gebieten Syriens aktiv sind. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, dass viele Mediziner überfordert seien und nicht allen Verletzten das Leben retten könnten. 

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