Konzern kontert

Weitere Kündigungswelle? AK kritisiert Swarovski

Tirol
07.02.2023 16:27

Beim Tiroler Kristallkonzern Swarovski kehrt offenbar weiter keine Ruhe ein. Laut Arbeiterkammer Tirol sei „Feuer am Dach“ - es würde eine weitere Kündigungswelle anstehen. „Services werden komplett eingestellt, hauptbetroffen sind vor allem die Bereiche IT, Personal und Verwaltung, die Kündigungen ziehen sich quer durch alle Angestelltenbereiche.“ Das Unternehmen kontert: „Es ist aktuell kein weiterer struktureller Mitarbeiterabbau in Wattens geplant.“

„Keine Beständigkeit und keine Aussicht auf eine positive Zukunft, wie sie von der neuen Konzernführung angekündigt wurde“ - mit diesem Satz beginnt die Presseaussendung, mit der sich Tirols AK-Chef Erwin Zangerl am Dienstag an die Medien gewandt hat. Zangerl greift CEO Alexis Nasard direkt an: „Es scheint, dass hier nicht saniert, sondern liquidiert wird. Nasard fährt einen Kurs, der das Unternehmen endgültig auf die Klippen wirft, wenn nicht endlich gegengesteuert wird!“

Tirols AK-Boss Erwin Zangerl (Bild: Christof Birbaumer)
Tirols AK-Boss Erwin Zangerl

Die Beschäftigten würden „als Kostenfaktor gesehen, der zu teuer ist“, während in der Führungsetage von Einsparen keine Rede sei. „Dass Nasard weder Gespräche mit der Belegschaft noch mit dem Betriebsrat führen will, untergräbt das Vertrauen in die Führung weiter“, so Zangerl weiter.

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Kaputtsparen auf Kosten des Personals ist keine Strategie.

Tirols AK-Chef Erwin Zangerl

„Es braucht Klarheit“
Zangerl fordert Nasard auf, die Gespräche mit dem Betriebsrat wieder aufzunehmen. „Kaputtsparen auf Kosten des Personals ist keine Strategie, dazu braucht es auch keine hoch bezahlten Manager, die Gesprächsverweigerung betreiben. Es braucht Klarheit für die Beschäftigten und ein Bekenntnis zum Standort, das mehr als das Lippenbekenntnis ist, dass wir seit drei Jahren hören“, so der AK-Boss.

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Es ist derzeit kein weiterer struktureller Mitarbeiterabbau geplant.

Swarovski

Kristallkonzern reagiert auf AK-Kritik
Am Dienstagnachmittag reagierte das Unternehmen auf die Kritik der Arbeiterkammer. Hinsichtlich der Anzahl der Mitarbeiter hieß es: „Swarovski hat ein langfristiges Bekenntnis zum Standort Wattens abgegeben. Im vergangenen Jahr wurden am Standort mehrere hundert MitarbeiterInnen eingestellt. Es ist derzeit kein weiterer struktureller Mitarbeiterabbau geplant. Dennoch kann sich die Zahl der Mitarbeiter in einzelnen Bereichen immer wieder nach oben oder unten verschieben, wie es in jeder Organisation, die per Definition ein lebendiger Organismus ist, der Fall ist.“

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