Verlustreiche Jahre mit monatelanger Kurzarbeit gingen dem Geschäftsführer der Messe Wels an die Substanz. Nun werden aber sogar Baupläne für eine neue Halle gewälzt, verrät Robert Schneider. Auch bei der Messe Ried geht der Blick nach vorne. Die gestiegenen Energiekosten sitzen den Innviertlern aber im Nacken.
„Wir sind im Augenblick sehr zuversichtlich. Es geht uns gut“, sagt Robert Schneider. Beim Geschäftsführer der Messe Wels hat sich so etwas wie Aufbruchstimmung breitgemacht. „Wir haben jetzt das erste Mal die Gewissheit, dass Corona nicht mehr zurückkommt“, sagt der 56-Jährige.
Bedrohungen wie Lockdowns oder Veranstaltungsverbote sind abgehakt, stattdessen steht ein normales Jahr in den Startlöchern - mit der von der „Krone“ präsentierten WEBUILD-Energiesparmesse und der Blühendes Österreich im März, der Pferdemesse Mitte Mai und viele mehr.
Die Pandemie hinterließ bei der Messe Wels Spuren: 80% Umsatzrückgang allein 2021; in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt 3,8 Millionen Euro Verlust, der mit Rücklagen ausgeglichen werden konnte; das gesamte Team zwischen zwölf und 19 Monate in Kurzarbeit. „Das Wichtigste war in der Zeit, Ruhe und Zuversicht zu vermitteln, manchmal bin ich da schon an meine Grenzen gekommen“, denkt Schneider zurück.
Der Messe-Wels-Chef spricht von Situationen, „die grenzwertig waren“: „Aber man weiß jetzt, was das Unternehmen alles wegstecken kann.“ Nun geht der Blick nach vorne: Die Planungen für eine neue Messehalle (Nummer 22) mit einer Fläche von 8000 bis 10.000 Quadratmeter sind angelaufen. Bis Anfang 2026 soll diese auch stehen.
Auch Messe Ried optimistisch
Mit der Automesse am vergangenen Wochenende ist in Ried im Innkreis der Start in die neue Messesaison geglückt. „Wir können bei den Messen heuer durchaus mit den Ausstellerzahlen rechnen, die wir auch vor der Pandemie gehabt haben“, sagt Messe-Ried-Chef Helmut Slezak.
Sein Team schrumpfte in der Corona-Zeit, in der über weite Strecken keine Veranstaltungen möglich waren, von 22 auf 18 Mitarbeiter. Jetzt geht’s wieder aufwärts, auch weil die Messe Ried seit Jahresbeginn auch das Stadtmarketing schupft. Jammern über die letzten drei Jahre will Slezak nicht: „Wir sind mit einem blauen Auge durch die Krise gekommen.“
Gestiegene Energiekosten „kann man nicht weitergeben“
Außerdem gibt’s neue Herausforderungen: die gestiegenen Energiekosten. Slezak spricht von einem „Kostenproblem“: „Geothermie, Gas, Strom - alles wurde teurer. Man kann das aber nicht weitergeben.“
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