Letzte Everke-Bilanz

AMS-Osram: Zum Abschied wurde Gewinn halbiert

Alexander Everke verlässt den Chefposten beim steirischen Technologiekonzern „AMS Osram“ in schwierigen Zeiten. Der Gewinn hat sich halbiert, auch der Börsenkurs ist stark gefallen.

Das Bekanntwerden seines Abschieds als Vorstandsvorsitzender des steirischen Sensor-Herstellers „AMS Osram“ sorgte in der Vorwoche für einen Paukenschlag: Alexander Everke wird das an der Züricher Börse notierende Unternehmen Ende März verlassen, am Dienstag präsentierte er zum letzten Mal eine Bilanz.

Und die fiel nicht rosig aus: Der Umsatz ging um vier Prozent auf 4,8 Milliarden Euro zurück, der Gewinn hat sich mehr als halbiert: von 272 auf 124 Millionen Euro.

Erholung erst im zweiten Halbjahr erwartet
Eine rasche Erholung ist nicht zu erwarten. „Wir erwarten, dass die derzeitige Konjunktur- und Branchensituation im ersten Halbjahr 2023 anhalten wird“, heißt es vom Konzern aus Premstätten.

Die Nachfrage im Autogeschäft bleibe gedämpft, das Verbraucher- und Industriegeschäft spüre schwache Smartphone-Absätze, negative konjunkturelle Einflüsse sowie die Folgen der Corona-Pandemie in China. Für die zweite Jahreshälfte seien die Aussichten günstiger.

Hohe Abhängigkeit von Apple
Wie die „Krone“ berichtete, ist aber nicht nur das wirtschaftliche Umfeld für die Situation bei „AMS Osram“ verantwortlich. Zu stark war zuletzt die Abhängigkeit vom Kunden Apple, auch drückt nach der Milliarden-Übernahme von Osram ein gewaltiger Schuldenberg. Und zwischen Everke und dem Aufsichtsrat gibt es unüberbrückbare Differenzen. Auf den neuen Chef Aldo Kamper wartet viel Arbeit.