Furchtbares Martyrium

Papa verging sich an Kind: „Tut mir herzlich leid“

Kärnten
08.02.2023 07:00

Über sieben Jahre hinweg soll sich ein Kärntner an seinen Stieftöchtern sexuell vergangen haben. Eines seiner kleinen Opfer führte sogar Tagebuch, in dem der grausame Missbrauch beschrieben wird. Vor Gericht gab’s vom mutmaßlichen Kinderschänder vor allem Tränen - und für ihn sechs Jahre Haft (nicht rechtskräftig).

Der 46-jährige Angeklagte aus dem Bezirk St. Veit leugnet wenigstens nicht alles, wie die meisten in seiner Situation, die gar keine Schuld auf sich nehmen möchten. Er gibt zumindest sexuelle Übergriffe auf eine seiner beiden Stieftöchter zu. „Es tut mir von Herzen leid“, schluchzt er am Dienstag vor dem Schöffensenat unter Richterin Ute Lambauer.

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Ich entschuldige mich bei meiner Familie, den Kindern, der Frau!

so der Angeklagte

„Ich entschuldige mich bei meiner Familie, den Kindern, der Frau,“ sagt der mutmaßliche Kinderschänder. Allerdings schwächt er viele Taten massiv ab - und besteht darauf, dass das Mädchen schon mindestens 15 Jahre gewesen sei. Dann wäre der Strafrahmen niedriger - bei Missbrauch von Unmündigen geht es um bis zu zehn Jahre Haft, bei Über-14-Jährigen sinkt das Strafmaß auf fünf Jahre.

Tagebuch des Grauens
Doch seine Opfer haben Tagebuch geführt. „Ein typisches jugendliches Tagebuch“, erklärt die Richterin. In denen dann so Grauslichkeiten festgehalten wurden wie die Beschreibung jenes Tages, an dem der Stiefvater eine der Schwestern entjungfert hatte. Oder Details wie Stöhnen aus dem Nebenzimmer und quietschende Türen bei den Missbrauchshandlungen im Kinderzimmer. Solche Schilderungen erhöhen die Glaubwürdigkeit der Mädchen.

Sechs Jahre Haft, Bedenkzeit
„Wir gehen daher davon aus, dass Sie sich sieben Jahre lang an den Kindern vergingen - und dass es mit dem 11. Geburtstag begonnen hatte“, heißt es in der Urteilsbegründung: Der Stiefvater wird wegen schweren sexuellen Missbrauchs und Missbrauch des Autoritätsverhältnisses schuldig gesprochen und erhält sechs Jahre Haft. Er erbittet Bedenkzeit. Seine beiden Opfer sitzen übrigens auch im Gerichtssaal. Vielleicht um bestätigt zu sehen, dass ihnen Glauben geschenkt wird. Und dass ihr Peiniger zur Verantwortung gezogen wird

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