Villach geht den nächsten großen Schritt, um stromunabhängig zu werden: Gemeinsam mit den Stadtwerken Klagenfurt sollen alle stadteigenen Wohnungen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Die Mieter erhalten dafür günstigen Sonnenstrom.
Ehrgeizige Ziele sind es, die Villach in Sachen Klima- und Umweltschutz erreichen will. Eines davon ist, dass man bis zum Jahr 2030 stromunabhängig sein will. Möglich machen soll das unter anderem ein massiver Ausbau der Sonnenstromflächen auf den städtischen Dächern. „Wir haben bereits etwa 50.000 Quadratmeter Fläche verbaut. Mit der neuen Kooperation kommen weitere 35.000 Quadratmeter Dachfläche hinzu“, erklärt Bürgermeister Günther Albel.
Möglich macht dies eine Kooperation mit den Stadtwerken Klagenfurt und der Gründung der „VDSG Villacher Dachstrom Gesellschaft“. Diese ermöglicht es, auf gemeindeeigenen Wohnungen PV-Anlagen zu errichten und Mieterinnen und Mietern günstigeren und weltfreundlichen Strom zur Verfügung stellen zu können. Insgesamt sollen etwa 80 Gebäude mit den Anlagen bis zum Jahr 2025 ausgestattet werden. „Damit ist ein erster wichtiger Schritt getan. Wir sollten aber über weitere Balkonstrom-Maßnahmen nachdenken“, so Villachs Wohnungsreferent Erwin Baumann.
1,3 Millionen Kilowatt Sonnenstrom
In Klagenfurt gibt es bereits seit dem Jahr 2020 eine Dachstrom-Gesellschaft. „Seither konnten 1,3 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom produziert werden und somit etwa 500 Tonnen schädliches Kohlendioxid eingespart werden“, bilanziert Klagenfurts Vizebürgermeister Alois Dolinar zufrieden. Der Ausbau weiterer Dach-Anlagen ist geplant. Außerdem will man Speichermöglichkeiten für den erzeugten Sonnenstrom finden.
Umgesetzt werden die Photovoltaik-Anlagen von den Stadtwerken Klagenfurt. „Das Projekt in Villach ist ein weiterer Meilenstein für den Ausbau von PV-Anlagen auf städtischen Gebäuden. Hier werden wir innerhalb von zwei Jahren rund 3000 Kilowattpeak installieren und im Endausbau rund 3,5 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr in Villach für Villach erzeugen“, umreißt STW-Vorstand Harald Tschurnig ein paar Eckdaten des Projekts. Die Investitionssumme beläuft sich auf etwa vier Millionen Euro.
Albel, Dolinar, Baumann und Tschurnig sind sich aber in einem einig: Die Dachstrom-Gesellschaften der Städte Klagenfurt und Villach sind ein Vorbild für andere Städte, nicht nur in Kärnten.
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