Eine internationale Bande schmuggelte gestohlene Reisebusse durch Österreich bis in die Türkei. Um nicht aufzufallen, hatte man „Füllpersonal“ mit - eine Passagierin landete vor Gericht.
Die attraktive Kroatin ist beim Prozess in Klagenfurt mit den Nerven am Ende. Als Staatsanwalt Julius Heidinger mit seiner Anklage fertig ist, braucht sie erst einmal ein Glas Wasser und viele Taschentücher. Nie hätte sie geahnt, was sich hinter den „Shoppingtouren“ ihres ebenfalls geschnappten Ex-Mannes verbarg: „Ich wusste nicht, dass die Busse gestohlen waren“, beteuert sie. „Sonst wäre ich nie mitgefahren.“ Die Indizienkette zeichnet aber ein anderes Bild: Oft war die 48-Jährige als Passagierin mit an Bord, als gestohlene Reisebusse kreuz und quer unterwegs waren, um letztlich über die Türkei nach Saudi-Arabien verschifft zu werden.
Mindestens 24 Busse geknackt
Da einer dieser nagelneuen Brummer rund 350.000 Euro kostet und mindestens 24 Fahrzeuge von der Bande professionell geknackt und umlackiert wurden, ist ein Millionenschaden entstanden. Mit Mautdaten, Grenzkontrollen und Verkehrskameras konnte man die Wege nachzeichnen – die Beute bleibt aber großteils verschwunden. „Die Angeklagte ist sicher nur ein kleines Rädchen“, gesteht Heidinger zu. „Aber immerhin.“ Richter Dietmar Wassertheurer findet das auch: 18 Monate, davon sechs unbedingt – angenommen.
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