Wunder in Syrien
Erdbeben: Baby kommt unter Trümmern zur Welt
Diese Fälle gleichen einem Wunder: Nach den verheerenden Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze am Montag kam im syrischen Ort Dschandairis unter den Trümmern ein Baby zu Welt. Und in der Südosttürkei konnten Rettungskräfte 52 Stunden nach der Katastrophe eine Frau (58) lebend unter den Trümmern eines Hotels bergen.
Es ist ein schrecklicher Start ins Leben und zugleich ein Wunder: Im syrischen Erdbebengebiet konnte unter den Trümmern eines Hauses ein neugeborenes Mädchen gerettet werden. Das Baby war noch mit seiner durch die Katastrophe umgekommenen Mutter verbunden. Auch der Vater des Neugeborenen, seine drei Schwestern, sein Bruder und seine Tante konnten nur noch tot geborgen werden, berichtet der Nachrichtensender NTV.
Retter durchtrennte Nabelschnur
Das Wohnhaus der Familie war wegen des heftigen Bebens am Montag eingestürzt. Angehörige suchten daraufhin nach der verschütteten Familie. „Dann haben wir ein Geräusch gehört und wir gruben“, erzählt einer von ihnen, Chalil Sawadi, der Nachrichtenagentur AFP. „Wir haben Trümmer weggeräumt und diese Kleine gefunden, gelobt sei Gott.“
„Wir haben die Nabelschnur durchtrennt und mein Cousin hat das Baby ins Krankenhaus gebracht“, schildert Sawadi die wunderbare Rettung. In Online-Netzwerken verbreitete sich ein Video, in dem ein Mann inmitten von Trümmern ein nacktes, mit Staub bedecktes Baby in die Höhe hält, an dessen Bauch noch der Rest seiner Nabelschnur hängt. Angesichts von Temperaturen um den Gefrierpunkt bringt jemand eine Decke, um das Neugeborene darin einzuwickeln.
Mädchen in stabilem Zustand
Die Kleine wurde umgehend ins Spital gebracht, wo sie laut NTV in einen Inkubator kam und Infusionen mit Vitaminen erhielt. Das Baby hat zwar Prellungen erlitten, aber der Zustand des 3175 Gramm schweren Neugeborenen sei stabil, sagt der Arzt.
Auch die Provinz Kahramanmaras in der Türkei wurde schwer vom Beben getroffen, dort lag nämlich das Epizentrum. Verletzte werden von dort teilweise zur Behandlung nach Istanbul geflogen. Dazu werde der für den zivilen Luftverkehr stillgelegte Atatürk-Flughafen genutzt. Einen Glücksfall gab aus auch dort, bei einem eingestürzten Hotel: Rettungskräfte konnten eine Frau 52 Stunden nach dem schweren Erdbeben lebend aus den Trümmern bergen.
Helfer kämpfen weiterhin mit eisigen Temperaturen
Temperaturen um den Gefrierpunkt machen den Überlebenden im Katastrophengebiet zusätzlich zu schaffen, viele haben kein Dach mehr über dem Kopf. Die Helfer kämpfen weiter mit eisigen Temperaturen. Das Wetter klarte sich aber auf - weiterer Schneefall oder Regen ist dem Wetterdienst zufolge in den betroffenen Gebieten vorerst nicht zu erwarten.
Schon mehr als 8000 Tote
Die Zahl der bestätigten Todesopfer ist neuen Behördenangaben zufolge auf 8164 gestiegen. Mehr als 39.200 Menschen wurden demnach verletzt. Alleine in der Türkei gibt es mindestens 5894 Tote und mehr als 34.810 Verletzte, wie der türkische Vizepräsident Fuat Oktay am späten Dienstagabend mitteilte. Zudem seien durch das schwere Erdbeben am Montag mindestens 5775 Gebäude eingestürzt.
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