Ex-Arbeitsministerin Christine Aschbacher kann aufatmen: Ihre Doktorarbeit ist trotz skurriler Formulierungen kein Plagiat, erklärt die Technische Universität Bratislava gegenüber der „Krone“. Für die Ex-Politikerin ist es der endgültige Freispruch, nachdem der umstrittene Plagiatsjäger Stefan Weber ihre schriftlichen Arbeiten „zerlegt“ haben wollte.
Holpriges Deutsch? Ja! Teils mangelhafte Übersetzungen? Ja! Täuschungsabsicht? Nein! Ein akademischer Titel soll das „Ergebnis anständiger Forschungsarbeit sein”, findet die Slowakische Technische Universität (STU). In der Plagiatsaffäre um Ex-Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) sieht eine „unabhängige Untersuchungskommission” diesen Anspruch nun erfüllt, teilte die STU auf Anfrage der „Krone“ mit.
In der Doktorarbeit stellte die Kommission „kein Vorliegen eines Plagiats“ fest. Aschbacher sei „berechtigt, ihren akademischen Grad ,PhD‘ zu führen.“ Die STU entlastet die Ex-ÖVP-Politikerin somit von allen Schwindelvorwürfen des umstrittenen Plagiatsjägers Stefan Weber. Der wollte bereits die Diplomarbeit Aschbachers, eingereicht an der FH Wiener Neustadt, „zerlegt“ haben. Eine Expertenkommission widersprach.
Aschbachers Politkarriere in Trümmern
Webers Anschuldigungen verbreiteten sich damals so rasant, dass die ÖVP-Politikerin schließlich Mitte Jänner 2021 zurücktrat und abtauchte - genau zwei Tage nach dem Publikwerden der ersten Anschuldigungen. Skurrile Sätze wie „Annahmen sind wie Seepocken an der Seite eines Bootes, sie verlangsamen uns“ aus ihrer Doktorarbeit sorgten zudem für Spott.
Weber will auch Plagiatsvorwürfe gegen Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) sowie Qualitätsmängel bei Justizministerin Alma Zadić (Grüne) festgestellt haben. Die Politikerinnen bestreiten die Vorwürfe, die Uni Wien entlastete die Justizministerin bereits. Weber sprach in der Causa Zadić von „Verarsche“ und „Hochschulkorruption“.
Der selbsternannte Plagiatsjäger war jedoch zuletzt in die Kritik geraten, weil er einer gefälschten Originalquelle auf den Leim gegangen war. Sein Auftraggeber wollte dadurch einen bekannten deutschen Rechtsmediziner diskreditieren, berichtete die „Zeit“.
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