Einer uralten Tradition folgend, wird das Birkenholz für Reitgerten der weltberühmten Lipizzaner aus dem heimischen Forst geholt.
Die Tradition geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. „Wir übertragen das Hüten dieses Brauchtums an die Jüngsten in unserem Team. Das zeigt in wunderbarer Weise, wie lebendige Geschichte in der Spanischen Hofreitschule weiter besteht“, frohlockt Lipizzaner-Chef Alfred Hudler anlässlich eines besonderen Ausflugs in den Wienerwald bei Pressbaum.
Birkenholz ideal für Reitgerten
Dort stand eine besondere Ernte an, nämlich von Birkenzärtlingen. Dieser Rohstoff eignet sich jetzt - weil die Bäume nun in sogenannter Saftruhe sind - besonders zur Veredelung zu Reitgerten. Diese werden bei den weltberühmten Vorführungen eingesetzt, natürlich nur sehr behutsam.
„Junge Birkenzweige sind trotz ihrer hohen Stabilität biegsam und elastisch. Sie bringen somit von Natur aus die besten Voraussetzungen mit“, bringt Bundesforste-Vorstand Andreas Gruber seine Erfahrung im grünen Tann ein. „Abgeschnitten werden nur Haupttriebe von jungen Birken. Diese sind gerade erst gewachsen, wenig verzweigt und noch sehr dünn im Durchmesser“ erläutert der Waldhüter.
Lipizzaner-Chef ging mit Schülern zu Werke
Nach dem Schnitt der Zweige entfernen die Nachwuchs-Rittmeister die Seitentriebe. Anschließend wird alles gebündelt und über mehrere Monate im Keller der Hofreitschule luftgetrocknet. Um die Elastizität zu sichern, werden sie vor der Weiterverarbeitung wieder in Wasser eingelegt.
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