Der Wiener Ärztekammer-Chef Johannes Steinhart ist laut Funktionären nach dem Millionen-Skandal um eine Tochterfirma nicht zu halten. Steht er vor dem Rücktritt?
„Bis heute habe ich keinerlei Unterstützung in der Aufklärung der Malversationen bei der ,Equip4Ordi‘ von Präsident Johannes Steinhart erfahren. Im Gegenteil: Seit mehr als zwei Wochen hat er weder meine Fragen noch jene der Kurie beantwortet“, sagt Dr. Erik Randall Huber, der nunmehrige Obmann der Kurie der niedergelassenen Ärzte, frank und frei.
Schweigen zu schweren Vorwürfen
Tatsächlich wiegen die Vorwürfe gegen seinen Vorgänger, den nunmehrigen Ärztekammerpräsidenten, in einem juristischen Gutachten sehr schwer. „Er kennt diese, trotzdem hat er sich bis heute nicht gegenüber dem Gutachter dazu äußern wollen. Mithilfe und Unterstützung bei der Aufklärung sehen ganz anders aus“, legt Huber nach.
Wie berichtet, steht das Mediziner-Einkaufsservice „Equip4Ordi“ (E40) im Zentrum von Betrugsermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die Spitzenmanager und einen Mitarbeiter der Kammer. Ermittelt wird unter anderem, weil einer der Geschäftsführer satte Provisionen von mehr als einer halben Million Euro in seine Privatfirma umleitete. Durch diese und andere Machenschaften seien - laut Huber - der Kurie Schäden von zwei Millionen Euro entstanden.
In einem Schreiben an die Wiener Ärzte sichert Steinhart diesen zu, „persönlich immer nach bestem Wissen und Gewissen“ gehandelt zu haben. Er bitte um Verständnis, dass er sich derzeit nicht zu weiteren Details äußern könne, weil es sich um ein laufendes Verfahren handle. Huber: „Der Skandal gehört von seiner Seite offen kommuniziert!“
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