Angekündigt worden war es von langer Hand, jetzt macht Netflix ernst: Der Streamingdienst erhebt ab sofort erstmals in Europa eine Zusatzgebühr für das Teilen des Kontos mit anderen Personen außerhalb des eigenen Haushalts. Österreichische Nutzer sind davon - vorerst - noch nicht betroffen.
Mehr als 100 Millionen Nutzer teilen sich laut Netflix-Angaben ein Konto und bringen den Streamingdienst dadurch nicht nur um zusätzliche Einnahmen, sondern auch, wie das Unternehmen argumentiert, um die Möglichkeit, „in großartige neue Fernsehprogramme und Filme zu investieren“. Bereits im Vorjahr hatte Netflix daher in Lateinamerika nach Möglichkeiten gesucht, gegen das sogenannte Account-Sharing vorzugehen - und schließlich eine Lösung gefunden.
Konten sollen künftig nur noch innerhalb der Grenzen eines Haushalts bzw. dessen WLAN geteilt werden können. Geräte, die binnen eines Monats nicht auf dieses zugreifen, verlieren den Zugang zum Streaming-Angebot. Haushaltsfremde Personen, die dieses dennoch weiterhin nutzen möchten, müssen eine Zusatzgebühr entrichten (oder sich in regelmäßigen Abständen im WLAN des zahlenden Nutzers anmelden).
Portugal und Spanien als erste Länder von neuer Regelung betroffen
Die ersten Länder in Europa, die diese Änderung betrifft, sind Portugal und Spanien, wie Netflix am Donnerstag in einem Blogeintrag mitteilte. Nutzer des Standard- oder Premium-Abos können dort ab sofort ein zusätzliches Mitgliedskonto für bis zu zwei Personen hinzufügen, mit denen sie nicht zusammenwohnen - jedes mit einem eigenen Profil, personalisierten Empfehlungen, Login und Passwort, wie das Unternehmen erläutert. In Portugal werden dafür 3,99 Euro fällig, in Spanien sind es 5,99 Euro.
Angaben dazu, in welchen Ländern die Zusatzgebühr als nächstes erhoben werden soll, machte Netflix nicht. Im Jänner hatte der Dienst angekündigt, die Gebühr weltweit im Laufe des ersten Quartals einführen zu wollen.
In Österreich kostet Netflix im Basis-Abo derzeit 7,99 Euro, erlaubt aber nur einen Stream in HD-Qualität. Zwei bzw. bis zu vier gleichzeitige Streams in Full- bzw. Ultra-HD gibt es nur in den genannten Abo-Modellen Standard und Premium, die 12,99 und 17,99 Euro pro Monat kosten. Das teuerste Abo ist neuerdings zudem das einzige, das 3D-Audio unterstützt. Das vergünstigte Basis-Abo mit Werbung um 4,99 Euro, wie es unter anderem in Deutschland bereits zu haben ist, bietet Netflix hierzulande bislang nicht an.
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