Der SK Sturm Graz hat in einem packenden Frühjahrs-Auftakt der Fußball-Bundesliga das bessere Ende für sich gehabt! Die Grazer rangen Rapid am Freitagabend zu Hause mit 1:0 (0:0) nieder und liegen vorerst nur noch drei Punkte hinter Serienmeister Red Bull Salzburg auf Rang 2.
Den entscheidenden Treffer vor 15.517 Zuschauern in Graz erzielte der eingewechselte David Affengruber erst in der Nachspielzeit per Kopf (91.). Rapid fehlen nach 17 Runden schon zwölf Zähler auf Sturm, am Samstag droht der Verlust von Rang 4.
Dabei hatten die Hütteldorfer dem Tabellenzweiten lange sehr gut Paroli geboten. Nach einem vermeidbaren Foul von Martin Moormann verlängerte Affengruber eine Freistoßflanke des ebenfalls eingewechselten Manprit Sarkaria aber siegbringend ins lange Eck. Rapid hat damit bereits acht Liga-Spiele in Folge gegen Sturm nicht gewonnen.
Bei Rapid spielte erstmals Bologna-Leihgabe Denso Kasius von Beginn an. Neben dem Rechtsverteidiger rückten auch Leopold Querfeld im Abwehr- und Patrick Greil im Mittelfeld-Zentrum gegenüber dem Cup-Viertelfinale vor einer Woche beim WAC (3:1 n.V.) neu in die Startformation.
Sturm begann ohne die verletzten Jakob Jantscher und William Böving mit derselben Elf wie eine Woche zuvor beim Cup-Aufstieg im Elferschießen in Salzburg. Allerdings musste Abwehrchef Gregory Wüthrich bereits kurz vor der Pause wegen einer Adduktoren-Verletzung durch Affengruber ersetzt werden.
Die Partie war bei trockener Eiseskälte von minus drei Grad Celsius bereits nach wenigen Sekunden wegen des Einschlages einer Leuchtrakete auf dem Spielfeld unterbrochen. Die erste Großchance fand Sturm durch Albian Ajeti vor, der eine Kopfball-Vorlage von Alexander Prass aber nicht aufs Tor brachte (5.).
Rapid störte die Grazer früh, gewann vor der Pause mehr Zweikämpfe und war gut im Spiel. Marco Grüll schoss aus guter Position allerdings den im Abseits stehenden Guido Burgstaller an (22.). Auf der Gegenseite ließ Tomi Horvat die Sturm-Fans in der ausverkauften Merkur Arena jubeln.
Der sehenswerte Treffer des Slowenen von knapp außerhalb des Strafraums, nachdem er Rapids Abwehr mit zwei Haken nach innen düpiert hatte, zählte nach VAR-Intervention aber nicht (29.). Laut Einschätzung des Schiedsrichterteams befand sich Emanuel Emegha im Moment des Schusses nicht nur knapp im Abseits, sondern auch im Sichtfeld von Rapid-Torhüter Niklas Hedl. Sturm-Trainer Christian Ilzer reagierte erbost und sah Gelb.
Sturm tat sich in einem sehr intensiven Spiel lange Zeit schwer, beging im Spielaufbau mehr Fehler als gewohnt. Ein Halbvolley von Emegha stellte für Hedl kein Problem dar (38.). Rapid stellte die Hintermannschaft der Grazer mitunter selbst vor Probleme - Greil spielte in aussichtsreicher Position aber einen schlechten Querpass (39.). In der Aktion verletzte sich auch der nach dem Cup-Fight in Salzburg bereits leicht angeschlagene Wüthrich.
Nach Seitenwechsel war Sturm der Führung vorerst näher. Hedl reagierte bei einem abgefälschten Schuss des durchbrechenden Otar Kiteishvili glänzend (60.). Rapid fand mit Fortdauer der Partie einige Kontergelegenheiten vor, kam aber nicht zwingend vor das Tor von Arsenal-Leihgabe Arthur Okonkwo, der ein unspektakuläres Heimdebüt im Sturm-Dress gab.
Wegen starker Rauchentwicklung von den Rängen war die Partie eine Viertelstunde vor Schluss neuerlich unterbrochen. Einen Kasius-Schuss von der Strafraum-Grenze parierte Okonkwo mit den Fäusten (85.), ehe auf der Gegenseite Affengruber zuschlug.
Sturm ist gegen Rapid in der Liga seit Jänner 2021 ungeschlagen, damals setzte es in Wien ein 1:4. In dieser Saison verloren die Grazer weiterhin erst ein Liga-Spiel - am 20. August daheim gegen den LASK (0:1). Rapid kassierte im achten Liga-Spiel seit der Rückkehr von Zoran Barisic auf die Trainerbank die zweite Niederlage. Dem stehen fünf Siege und ein Remis gegenüber. Barisic hatte vor dem Spiel einen neuen Vertrag bis 2025 als Chefcoach unterschrieben.
Das Ergebnis:
SK Sturm Graz - SK Rapid Wien 1:0 (0:0)
Merkur Arena, 15.500 Zuschauer, SR Altmann
Tor: 1:0 (91.) Affengruber
Gelbe Karten: Ilzer (Trainer), Borkovic bzw. Pejic, Grüll, Moormann
Sturm: Okonkwo - Gazibegovic, Wüthrich (42. Affengruber), Borkovic, Dante (69. Schnegg) - Gorenc-Stankovic - T. Horvat (69. Teixeira), Kiteishvili (83. Ljubic), Prass - Ajeti, Emegha (83. Sarkaria)
Rapid: Hedl - Kasius, Querfeld, Sollbauer, Moormann - Pejic, Kerschbaum - Bajic (87. Zimmermann), Greil (72. Strunz), Grüll - Burgstaller
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