Zur Kasse gebeten

Seniorenbund muss 200.000 Euro nachzahlen

(Bild: AFP)

Nach insgesamt drei Selbstanzeigen muss der Vorarlberger Seniorenbund Lohn-, Umsatz- und Körperschaftssteuer sowie Werbeabgabe nachträglich berappen. Die Oppositionsparteien kritisieren erneut das „System ÖVP“ und fordern Neuausrichtung. 

Vielleicht sollte ÖVP-Finanzminister Magnus Brunner bei einem seiner Heimatbesuche im Ländle den Seinen einmal erklären, wann welche Abgaben zu zahlen sind. Denn nach dem Vorarlberger Wirtschaftsbund hatte sich nämlich auch der Seniorenbund wegen zu geringer Steuerzahlungen selbst angezeigt.

Über Jahre hinweg waren weder Abgaben auf Seniorenreisen noch auf Inseratenumsätze in der eigenen Zeitung entrichtet worden. Nun flatterte dem Obmann eine Nachzahlung in Höhe von 200.000 Euro ins Haus.

Von einem Fehlverhalten will zumindest der langjährige Geschäftsführer des Vorarlberger Seniorenbunds, Franz Himmer, nichts wissen: „33 Jahre lang hat sich das niemand angeschaut, auch das Finanzamt nicht“, sagte er gegenüber dem „Standard“. Bei den Reisen hätte es sich zudem um Aktivitäten des gleichnamigen Vereins gehandelt und nicht um die Teilorganisation der ÖVP.

Parallelen zum Wirtschaftsbund
NEOS-Chefin Sabine Scheffknecht ortete Parallelen zum Wirtschaftsbund: „In der ÖVP weiß offensichtlich niemand, wie man korrekt Steuern bezahlt.“ Aussagen wie jene von Himmer würden das Ganze nicht besser machen. SPÖ-Chefin Gabi Sprickler-Falschlunger sprach von einem „echten Armutszeugnis für die selbsternannte Wirtschaftspartei“. Das „System ÖVP“ müsse beendet werden.