Verdeckte Ermittlungen

Kokain-Rotlicht-Netzwerk mit 75 Beschuldigten

Oberösterreich
10.02.2023 07:00

Eine Dealerbande, die in Bordellen und anderen Sex-Etablissements im Bezirk Braunau Suchtgift im Wert von mehr als 100.000 Euro verkauft haben soll, ist von der Polizei zerschlagen worden. Dem kriminllen Netzwerk werden auch Immobilienbetrügereien und Brandstiftung vorgeworfen.

Ein Autounfall im September 2022 in der Stadt Braunau hatte die Ermittlungen ins Rollen gebracht. Im Fußraum eines Pkw war Kokain gefunden worden, das Boban M. (32) - ein mehrfach verurteilter Straftäter aus Mattighofen - zugeordnet werden konnte. Nach einer Haftentlassung im Juni 2020 soll er in der Innviertler Rotlichtszene aktiv gewesen sein. Unter dem Kennwort „Operation Rotlicht“ wurden deshalb monatelang verdeckt geführte Ermittlungen eingeleitet.

Bei Lebensgefährtin gebunkert
Fahnder des Bezirkspolizeikommandos überwachten M. und fanden heraus, dass er Kokain von verschiedenen Hintermännern bezogen und bei seiner Lebensgefährtin gebunkert haben soll, bevor er den „Stoff“ gewinnbringend an einen rumänischen Subdealer (20) aus Mattighofen, den Geschäftsführer eines Dienstleistungsunternehmens sowie verschiedene andere Abnehmer weiterverkauft haben soll. Der überwiegende Teil der Verdächtigen hat Migrationshintergrund.

(Symbolbild) (Bild: Scharinger Daniel)
(Symbolbild)

Elf Razzien
Im Dezember gab es elf Razzien, unter anderem in Bordellen und anderen Rotlicht-Etablissements. Boban M. wurde - wie berichtet - festgenommen, er sitzt seither in U-Haft. Dank mehrmonatiger Ermittlungen gelang es inzwischen, die gesamte Struktur des kriminellen Netzwerks aufzudecken und zu zerschlagen. „Neben Drogenhandel geht es bei dieser Gruppierung auch um Brandstiftung, Immobilienbetrug, gefälschte Dokumente, illegale Kreditvergabe und verbotene Waffen“, bestätigt Philipp Gerner, Leiter der Kriminaldienstgruppe im Bezirk Braunau.

Verdächtige geständig
Mehr als ein Kilo Kokain (100.000 Euro Straßenverkaufswert) soll auf den Markt gebracht worden sein, der Schaden durch Immobilienbetrügereien ist sechsstellig. Insgesamt wurden 75 Beschuldigte angezeigt, nach einem wird noch per Haftbefehl gefahndet. 
„Die Verdächtigen waren großteils geständig“, betont Gerner. Drei der Haupttäter (32, 26, 26) sind schon rechtskräftig verurteilt, die Anklagen für M. und seine Lebensgefährtin aber noch in Arbeit.

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