„Grüne“ Energie

Gates rät Deutschland, Atomausstieg zu überdenken

Web
10.02.2023 12:05

Europa muss aus Sicht von Microsoft-Gründer Bill Gates Energieprobleme gemeinsam angehen. Diese ließen sich nicht isoliert von Land zu Land allein lösen, sagte er dem „Handelsblatt“ am Freitag. Es werde immer Zeiten geben, in denen die Sonne nicht scheine oder der Wind nicht wehe: „Daher muss man so rasch wie möglich ein europäisches Stromnetz aufbauen“, erklärte Gates.

Auch müsse vielmehr an neuartigen Stromspeichern geforscht werden wie auch an Kernfusion. „Denn eine verlässliche Stromversorgung mit null Emissionen aufzubauen, das ist eine der schwierigsten Herausforderungen der Menschheit.“

Gates-Plädoyer für die Atomkraft
Gates legte Deutschland nahe, die verbliebenen Atomkraftwerke nicht wie geplant abzuschalten und nicht aus der Kernenergie auszusteigen: Der Atommüll sollte aus seiner Sicht kein Grund sein, Atomkraft nicht einzusetzen. Man könne ihn in geeigneten Regionen in Tiefenbohrungen sicher für Hunderte Millionen Jahre lagern: „Frankreich wird moderne Reaktoren bauen, während es Deutschland nicht tut. Ich hoffe, Deutschland bleibt offen für die Technologie“, sagte Gates.

Im Gegensatz zur Ampel-Regierung in Berlin wird in mehreren europäischen Ländern Atomenergie als Übergangstechnik angesehen, um möglichst ohne Ausstoß von Treibhausgasen die Umstellung auf erneuerbare Energien zu schaffen. Und die EU hat Kernenergie als nachhaltig eingestuft.

Dieser Schritt ist jedoch umstritten: Auch Greenpeace klagt mittlerweile gegen die Aufnahme von Erdgas und Atomkraft in die EU-Liste klimafreundlicher Investitionen. Österreich hatte bereits im Oktober Klage gegen die EU-Taxonomie-Regeln eingereicht. Das Europäische Parlament hatte im Juli den Weg für das umstrittene Öko-Label freigemacht. Die Taxonomie soll Investoren einen Leitfaden geben, welche Technik als nachhaltig einzustufen ist. Sie hat damit für die Finanzbranche große Bedeutung.

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