Die WSG Tirol hat zum Frühjahrsauftakt die Ambitionen auf eine Teilnahme am Meister-Play-off untermauert. Die Tiroler feierten am Samstag in der 17. Runde der Fußball-Bundesliga einen verdienten 2:1-(0:0)-Auswärtserfolg beim Wolfsberger AC und stießen auf Tabellenrang drei vor. Die Treffer in einer über lange Zeit chancenarmen Partie zugunsten der WSG erzielten Tim Prica (62.) und Thomas Sabitzer (70.), das Tor des WAC durch Thai Baribo kam zu spät (87.).
Damit gewann die WSG das dritte Auswärtsspiel in Serie, blieb auch in der sechsten Liga-Partie in Folge ungeschlagen und hat bereits 27 Punkte auf dem Konto. Der WAC (17 Zähler) setzte unterdessen die miserable Bilanz im eigenen Stadion fort, nur eines von neun Heimspielen in dieser Saison konnte erfolgreich bestritten werden. Der Rückstand auf den Tabellensechsten könnte morgen bereits auf sieben Punkte anwachsen.
Hiobsbotschaft für den WAC
Im Abschlusstraining gab es eine Hiobsbotschaft für den WAC. Schlüsselspieler Dominik Baumgartner verletzte sich am Meniskus und wurde bereits in Innsbruck operiert. Ersetzt wurde der Abwehrchef durch Jonathan Scherzer, zu ihm gesellten sich in der Dreier-Abwehrkette Neuzugang Tim Oermann und Simon Piesinger. Das Sturm-Duo bildeten erwartungsgemäß Maurice Malone und Baribo. WSG-Coach Thomas Silberberger stand im ersten Pflichtspiel des Kalenderjahres der gesamte Kader zur Verfügung. Im Angriff starteten nach dem Abgang von Topscorer Nik Prelec Prica und Sabitzer.
Bei winterlichen drei Grad verbuchten die Hausherren zu Beginn mehr Spielanteile, die Gäste aus Tirol versuchten nach Balleroberungen schnell und direkt nach vorne zu spielen. Beide Teams blieben offensiv aber äußerst harmlos. Mitte der ersten Hälfte sah sich Trainer Robin Dutt zu einem Wechsel gezwungen. Der gelb-rot gefährdete Innenverteidiger Scherzer wurde durch Michael Novak ersetzt (21.).
Mit Fortdauer einer großteils zerfahrenen und von vielen Fouls und Unterbrechungen geprägten Partie schraubte die WSG die Offensivbemühungen ein wenig in die Höhe. Ein Kopfball von Sabitzer (24.) verfehlte das Gehäuse nach einer Ecke ebenso wie ein Abschluss von Lukas Sulzbacher aus großer Distanz (29.). Im Grunde genommen blieben Großchancen in Hälfte eins aus, die WSG agierte zweikampfbetonter und war den Tick besser. Die einzig nennenswerte Aktion des WAC fand Konstantin Kerschbaumer kurz vor dem Pausenpfiff vor, als er den Ball links am Tor vorbeischlenzte (45+1.).
Vorentscheidung
Abschnitt zwei begann ähnlich ereignisarm wie der erste, nach einer Stunde sollte sich dies allerdings ändern. Eine präzise Hereingabe von Sandi Ogrinec übernahm Prica direkt, sein Abschluss fand nach einem groben Fehler von WAC-Keeper Hendrik Bonmann den Weg ins Tor (62.). Für den Schweden war es bereits der sechste Saisontreffer. Nur wenige Minuten später führte der bis dato unauffällige Sabitzer die Vorentscheidung herbei. Nach einer flinken Drehung versenkte der Angreifer den Ball im rechten unteren Eck (70.).
Der Anschlusstreffer von Baribo kam am Ende zu spät. Der Israeli erzielte nach einer starken Kombination alleinstehend vor WSG-Tormann Ferdinand Oswald sein achtes Saisontor (87.)
Wolfsberger AC - WSG Tirol 1:2 (0:0)
Wolfsberg, Lavanttal-Arena
SR Harkam
Tore:
0:1 (62.) Prica
0:2 (70.) Sabitzer
1:2 (87.) Baribo
WAC: Bonmann - Oermann, Piesinger (75. Leitgeb), Scherzer (21. Novak) - Veratschnig, Kerschbaumer (75. Omic), Ballo (46. Jasic), Taferner (65. Röcher), Anzolin - Malone, Baribo
WSG: F. Oswald - Rogelj, Bacher, Behounek, Schulz - Sulzbacher, Müller (84. Okungbowa), Ogrinec (91. Naschberger), Blume (95. Ranacher) - Sabitzer (94. Tomic), Prica (84. Forst)
Gelbe Karte: Scherzer
Die Stimmen:
Robin Dutt (WAC-Trainer): „Wir haben heute ein sehr schlechtes Spiel gemacht. Ich war überrascht, dass wir in der ersten Halbzeit überhaupt nicht die Intensität auf den Platz gebracht haben und auch in der Vorwärtsbewegung so viele einfache Fehler gemacht haben. Jetzt werden ein paar Dinge angesprochen werden müssen.“
Thomas Silberberger (WSG-Trainer): „Bis zum Anschlusstreffer war es ein souveräner Auftritt meiner Mannschaft. Wir haben absolut nichts zugelassen und extrem viele Bälle gut wegverteidigt, einzig in der ersten Halbzeit waren wir im letzten Drittel etwas zu unentschlossen und zaghaft. Zweite Halbzeit haben wir zwei wunderschön herausgespielte Tore geschossen. Nach morgen beträgt unser Vorsprung sechs oder sieben Punkte Vorsprung auf Platz 7, womit wir uns ein Bonusspiel erarbeitet haben. Und das brauchen wir auch, weil wir jetzt Salzburg und am Schluss mit dem LASK, Rapid und Sturm Graz noch einmal drei Volltreffer vor der Brust haben. Mit 27 Punkten gehen wir sicher nicht in die Top-6, das ist uns klar. Aber wir haben die gute Ausgangsposition noch einmal verbessert.“
Simon Piesinger (WAC-Verteidiger): „Wir haben uns richtig viel vorgenommen und gewusst, dass es ein wichtiges Spiel ist, wenn wir den Anschluss an die Top-6 halten wollen. Die erste Halbzeit hat vogelwild ausgeschaut und war nicht gut von uns. In der zweiten Hälfte war es kurz besser, aber wir haben dann wieder zu viele Fehler gemacht. So kann man kein Heimspiel gewinnen. Es waren viele Schwächen, offensiv wie defensiv, zu erkennen.“
Thomas Sabitzer (WSG-Torschütze): „Wir haben gewusst, dass es ein richtig, richtig schwieriges und auch sehr wichtiges Spiel wird. Wir haben die Aufgabe erfüllt, ich bin stolz auf die Mannschaft. Im Kampf um die Top-6 sieht es gut aus, wir müssen jedoch von Spiel zu Spiel schauen. Ob es dann reicht, das werden wir sehen.“
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