Die Wiener Austria hat beim Debüt von Trainer Michael Wimmer einen wichtigen Sieg im Kampf um die Meistergruppe der Fußball-Bundesliga gefeiert. Zum Abschluss der 17. Runde setzten sich die „Veilchen“ am Sonntagabend auch dank eines sehenswerten Doppelpacks von Haris Tabakovic mit 3:1 (1:0) gegen Austria Klagenfurt durch. Damit übernahm die Wimmer-Elf den sechsten Tabellenplatz von den Kärntnern, fünf Spiele vor der Punkteteilung beträgt der Vorsprung zwei Zähler.
Tabakovic verzückte die 11.843 Zuschauer in Wien-Favoriten erstmals nach einer halben Stunde mit einem artistischen Ferslertor (31.), kurz nach dem Seitenwechsel erzielte der Stürmer via Heber seinen vierten Saisontreffer (49.). Klagenfurt-Innenverteidiger Thorsten Mahrer sorgte per Kopfballtor (78.) für die Elf von Peter Pacult noch für eine spannende Schlussphase. „Joker“ Can Keles traf in der Nachspielzeit (93.) zum Endstand. Wimmer, zuletzt Interimstrainer in Stuttgart und nun Nachfolger von Manfred Schmid auf der violetten Trainerbank, durfte sich aber über einen Auftakt nach Maß freuen.
Die Fans der Veilchen widmeten Trainerliebling Schmid und dessen Assistenten Cem Sekerlioglu vor dem Anpfiff indes eine Abschieds-Choreografie. „Dank und Anerkennung, erst recht nach dieser harten Trennung!“, teilten die violetten Anhänger via Transparent mit, ein Porträt der beiden Coaches zierte die Tribüne.
Auf dem Rasen hatte Wimmer eine deutlich ersatzgeschwächte Austria-Elf zur Verfügung, unter anderem fehlten die erkrankten Offensivkräfte Andreas Gruber und Ibrahima Dramé, außerdem James Holland und Lucas Galvao. Kapitän Lukas Mühl und Tabakovic saßen zu Beginn angeschlagen auf der Bank, genauso wie der israelische Neuzugang Doron Leidner. Bei den Klagenfurtern spielte Kosmas Gkezos für den gesperrten Nicolas Wimmer in der Innenverteidigung. Die Wiener starteten wie von Wimmer gefordert mutig und engagiert, hatten deutlich mehr Spielanteile.
Allerdings war in einer Anfangsphase ohne Torchancen eine weitere Verletzung eines Austria-Spielers der einzige Höhepunkt. Dominik Fitz konnte nach 20 Minuten wegen Beschwerden im Hüftbereich nicht mehr weitermachen, Tabakovic ersetzte ihn aber blendend. Dem Führungstreffer kurz darauf ging ein leichter Schubser von Nikola Dovedan an Mahrer voraus, für Schiedsrichter Manuel Schüttengruber zu wenig für einen Foulpfiff.
Tabakovic, der sich am Dienstag im Training an der Wade verletzt hatte, scheiterte zudem mit einem Drehschuss an Klagenfurt-Goalie Phillip Menzel (38.). Für die Gäste aus Kärnten strahlte einzig ein abgefälschter Schuss von Andrew Irving leichte Torgefahr aus (25.). Die Wiener Austria kontrollierte in einem 3-5-2-System das Geschehen, Wimmer stand als Motivator fast durchgehend an der Seitenlinie. Nach dem Seitenwechsel gelang Tabakovic die Vorentscheidung, nachdem er eine weite Flanke von Aleksandar Jukic ideal mit der Brust annahm und den Ball überlegt an Menzel vorbei lupfte.
Die Pacult-Elf wurde in der Folge nur selten gefährlich, ein Irving-Freistoß aus 18 Metern ging knapp drüber. Wenig später jubelten aber die Kärntner, nachdem Mahrer bei einem Eckball völlig freistehend ins linke Eck köpfeln durfte. Der Ausgleich wollte aber nicht mehr gelingen, stattdessen traf Keles zur Entscheidung.
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