Schildbürgerstreich

Müll-Barrikade in Wiener Gemeindebau

Keiner weiß, warum der Müll im Hernalser Türkenritthof den Eingang verstellen muss.

(Bild: Christian Kultschar)

Das Wiener Baujuwel Türkenritthof ist durch Müllcontainer verbarrikadiert - offenbar, um eine Gedenktafel zu schonen. Dabei wäre die Lösung ganz einfach.

Christian K. ist stolz auf „seinen“ Gemeindebau: Der Türkenritthof auf der Hernalser Hauptstraße ist nicht nur Baudenkmal, sondern auch Gedenkstätte für den Bürgerkrieg 1934. Was Christian K. deshalb umso mehr ärgert: „Verbarrikadiert“ ist der Hof auch heute - durch Müllcontainer, und das offenbar just wegen der Gedenktafeln für die Februarkämpfer.

Einzige Zufahrt für Notfälle blockiert
Schon seit Jahren kämpft der Mieter gegen den Müll im Eingangsbereich. Ihm geht es dabei nicht nur um den unschönen Anblick: Der Eingang ist der einzige Weg, den Feuerwehr und Rettung im Notfall ins Hofinnere nehmen können. Personen etwa mit Rollstühlen tun sich jetzt schon Tag für Tag schwer.

Das Absurde daran:
Im Inneren des Hofes wäre reichlich Platz, worauf Christian K. mehrfach aufmerksam machte - inklusive Hinweis, dass die Gedenktafeln so zu sehen wären. Die „Lösung“ von Wiener Wohnen: Das Altpapier wanderte ins Hofinnere, die Mistkübel aber blieben, wo sie waren - nun mit Respektabstand zu den Tafeln und weniger Platz für die Mieter als davor. Im Hofinneren ist unterdessen weiter mehr als genug Fläche frei.