Auch am vierten Tag nach dem Jahrhundertbeben haben Spezialkräfte des Bundesheeres weitere sechs Türken aus dem Trümmermeer befreien und vor dem Erfrierungstod retten können.
Die Ausdauer der österreichischen Bundesheerkräfte in der türkischen Trümmerhölle hat sich auch am vierten Tag nach dem Jahrhundertbeben gelohnt: Nachdem die Soldaten der rot-weiß-roten Bergetruppe bereits bei ihren ersten Einsätzen drei Menschen das Leben gerettet hatten, gab es in der Nacht auf Freitag die nächste Erfolgsmeldung: Weitere sechs Verschüttete wurden in Antakya lebend geborgen. Zuerst zogen die Soldaten einen Mann aus einem Schuttberg. Dann legten sie einen eingestürzten Verbindungsgang frei. Dadurch konnte eine Familiengruppe – eine Frau, zwei Männer sowie zwei Kinder – vor dem Kältetod im Beton-Verlies bewahrt werden.
Unsere Rettungs-Profis geben noch nicht auf
Erneut brauste unter den bangenden Zaungästen vor der Ruine Jubel auf, da die seit Montag fünf Vermissten praktisch in letzter Stunde von den Österreichern befreit wurden. „Auch wenn die Chancen nach mehr als hundert Stunden nun sinken, suchen wir weiter und geben die Hoffnung nicht auf“, so Einsatzleiter Major Bernhard Lindenberg. Unterstützung erhalten sie dabei von sechs Suchhunden.
Auch wenn die Chancen nach mehr als hundert Stunden nun sinken, suchen wir weiter und geben die Hoffnung nicht auf.
Einsatzleiter Major Bernhard Lindenberg
Beste Ausrüstung macht die Soldaten autark
Hintergrund des enormen Durchhaltevermögens der 82 AFDRU-Soldaten ist nicht nur deren psychische Stärke, sondern auch deren Top-Ausrüstung samt mitgebrachter Verpflegung und Zelten. Denn so sind die Militärs absolut autark. Sie können selbst entscheiden, wann, wo und wie sie den nächsten Rettungseinsatz starten und koordinieren.
Zuvor übten die Soldaten den Einsatz in Eggendorf (siehe Video oben), auch mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) gab es Austausch. „Ich bin beeindruckt, was unsere Soldaten da leisten (...) Wir dürfen nicht vergessen, was damit an emotionaler Anspannung verbunden ist“, sagte Tanner.
Auch das Rote Kreuz unterstützt in der Türkei und in Syrien die Suche nach vermissten Angehörigen. Der Suchdienst der Hilfsorganisation soll Verzweifelten helfen, Kontakt zu Familienangehörigen zu finden.
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