Der Chef einer Wäschereikette in Wien brachte ohne dem Wissen seiner Mitarbeiter Kameras an. Die Angestellten haben Angst, die Gewerkschaft hat sich eingeschaltet.
Wenn einem der Vorgesetzte bei der Arbeit oft auf die Finger schaut, kann es schnell unangenehm werden. Doch es geht noch schlimmer. Denn die Mitarbeiter einer bekannten Wäschereikette werden von ihrem Chef dauerüberwacht.
Angestellte wurden nicht gefragt
Seit geraumer Zeit sind in den Geschäftsräumen nämlich Videokameras angebracht. Gefragt wurden die Angestellten jedoch nicht. Zumindest in einer Filiale werden die Mitarbeiter auch in den Pausenräumen gefilmt. Sascha Ernszt, Sekretär der Gewerkschaft PRO-GE, schäumt: „Niemand von uns will am Arbeitsplatz ohne Zustimmung eine Kamera vor die Nase gehängt bekommen. Das ist ein klarer Gesetzesbruch und der heutigen Arbeitswelt unwürdig!“
Geschäftsführer „warnte“ vor Gewerkschaft
Auf „Krone“-Anfrage reagierte das Unternehmen nicht. Besonders dreist: Der Geschäftsführer warnte in einer WhatsApp-Nachricht seine Mitarbeiter vor der Gewerkschaft und bezeichnete diese als Betrüger. Es waren jedoch seine Mitarbeiter, die diese aus Verzweiflung kontaktiert hatten.
Bei der zuständigen Datenschutzbehörde gibt man sich zugeknöpft und teilt nur knapp mit, dass „über laufende Verfahren keine Auskünfte an Dritte erteilt werden können“. Das mag zwar datenschutzkonform sei, aber für die Mitarbeiter nicht besonders hilfreich. „Um eine gesetzeskonforme Lösung zu finden, bleibt unsere Hand gegenüber dem Unternehmen ausgestreckt“, so Gewerkschafter Ernszt.
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