Betroffene schildert

„In echt sieht das Ganze noch viel schlimmer aus“

Oberösterreich
11.02.2023 18:00

Diese eine Stunde war für die betroffenen Bewohner Gold wert. Nach dem folgenschweren Felssturz Mittwochvormittag in Steyr durften sie am Freitagmorgen erstmals wieder - wenn auch nur für kurze Zeit - nach Hause zurückkehren. Eine Betroffene schildert der „Krone“ ihre Eindrücke.

„Es ist unvorstellbar, die reinste Katastrophe. In echt sieht es noch viel schlimmer aus als auf den Bildern. Da wo früher unser Garten war, liegen jetzt die Felsbrocken, die so groß wie das Haus sind“, schildert Eva Wieser im Gespräch mit der „Krone“. Ihre Schwiegereltern wohnen in einem der betroffenen Häuser, kamen zum Glück mit dem Schrecken davon. Aktuell sind die beiden bei Verwandten untergebracht. Ob sie jemals wieder in ihr geliebtes Heim zurück dürfen ist noch nicht absehbar.

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Es waren alle Einsatzkräfte dabei und beobachten den Hang. Hätte sich etwas gelöst, hätten wir sofort das Haus verlassen müssen.

Eva Wieser durfte kurz in das Haus ihrer Schwiegereltern

Statiker muss Haus überprüfen
„Es muss eine Riesen-Erschütterung gegeben haben. Ein Statiker muss entscheiden, ob das Haus überhaupt noch bewohnbar ist oder abgerissen werden muss“, so Wieser, der es nicht nur um den materiellen Schaden geht. „Mein Mann ist in dem Haus geboren. Im Sommer waren wir immer sehr viel dort, weil der Garten so schön war. Das Haus steckt voller Erinnerungen und Geschichten, das kann die beste Versicherung nicht decken“, ist die Familie verzweifelt.

Weder Strom noch Wasser
Nur das Nötigste wie Geld, Dokumente und Medikamente konnten sie am Freitag mitnehmen. Außerdem richteten sie das kaputte Dach und Küchenfenster provisorisch her. Weil es aktuell auch weder Strom noch Wasser gibt, mussten sie auch den Kühl- und Gefrierschrank entleeren.

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Die Lage wurde erkundet. Derzeit ist es zu gefährlich, unsere Soldaten in den Assistenzeinsatz zum Felssturz zu schicken.

Gerhard Oberreiter, Militärkommando OÖ

Mittlerweile wurden die beiden Leichen, die noch immer nicht abtransportiert werden konnten, mit Planen vor äußeren Einflüssen geschützt. Eine Bergung ist noch immer nicht absehbar, auch für das angeforderte Bundesheer ist ein Einsatz (noch ) zu gefährlich.

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