Wunder in Türkei

Baby nach 128 Stunden aus Trümmern gerettet

Ausland
11.02.2023 16:33

Die Zahl der Todesopfer des verheerenden Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist mittlerweile auf nahezu 25.000 gestiegen. Es wird befürchtet, dass mit Fortschreiten der Bergungsarbeiten weitere Todesopfer gefunden werden. Doch es geschehen auch Wunder. So wurde nach mehr als fünf Tagen ein erst zwei Monate altes Baby lebend unter Trümmern hervorgezogen.

Mehr als fünf Tage nach dem verheerenden Erdbeben ist in der osttürkischen Provinz Hatay ein zwei Monate altes Baby lebend aus Trümmern geborgen worden.

Das Kind in der Mittelmeer-Gemeinde İskenderun sei 128 Stunden lang unter Schutt begraben gewesen, bevor es in ein Krankenhaus gebracht werden konnte, so die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag. 

Obwohl sich das eigentlich kritische 72-Stunden-Fenster für die Rettung Verschütteter längst geschlossen hat, werden in der Katastrophenregion im türkisch-syrischen Grenzgebiet weiter Überlebende unter den Trümmern gefunden - darunter auch Kleinkinder und Säuglinge.

Die Bergungsarbeiten im Bebengebiet sind in vollem Gange. (Bild: AP Photo/Hussein Malla)
Die Bergungsarbeiten im Bebengebiet sind in vollem Gange.

80.000 Menschen verletzt
Unterdessen steigt die Zahl der Toten nach dem schweren Beben immer weiter. Allein in den betroffenen Gebieten in der Türkei wurden fast 22.000 Tote geborgen, teilte Erdogan Samstagmittag mit. Etwa 80.000 Verletzte würden in Krankenhäusern behandelt, sagte der türkische Vizepräsident Fuat Oktay.

Insgesamt wurden in der Türkei laut den Behördenangaben fast 93.000 Menschen aus den Erdbeben-Gebieten herausgebracht. Mehr als 166.000 Einsatzkräfte seien an den Rettungs- und Hilfseinsätzen beteiligt. Seit dem ersten Beben seien fast 1900 Nachbeben registriert worden.

Eine Million Menschen obdachlos
In Syrien wurden mehr als 3500 Todesopfer gemeldet. Viele Menschen werden noch unter den Trümmern vermisst. Etwa 24,4 Millionen Menschen sind der Türkei zufolge von den Erdbeben betroffen. Über eine Million Menschen hätten kein Dach mehr über dem Kopf und seien in Notunterkünften untergebracht, sagte Vizepräsident Oktay. „Unser Hauptziel ist es, dass sie zu einem normalen Leben zurückkehren können.“

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