Für den Feinschliff

Die Materialkünstler hinter den Gold-Hoffnungen

Ski WM
12.02.2023 10:46

Schon tagelang wurde am Set-up für die WM-Abfahrt. Gefeilscht. „Es ist die Grundvoraussetzung“ für den Traum von Gold, heißt es. Wer sind die Materialkünstler hinter unseren WM-Hoffnungen? Die „Krone“ stellt sie vor.

Zielgelände Courchevel, mit dem Lift geht es ins zweite Untergeschoß der Parkgarage. Da ist sie, die (Unter-)Welt der Service-Leute. Wo getüftelt und gewachselt wird - alles für den perfekten Ski. „Das Material ist vielleicht nicht so entscheidend wie in der Formel 1“, meint Sigi Scheibner. „Aber es ist eine Grundvoraussetzung, muss passen - sonst hat der Läufer keine Chance.“ Scheibner ist Servicemann bei Salomon, betreute Mario Matt und Hannes Reichelt, nun seit 2018 Otmar Striedinger. Seit Tagen suchen die beiden den idealen Ski für die Abfahrt, die Verhältnisse machen es nicht einfach: Der aggressive, trockene, nordamerika-ähnliche Schnee zum einen, die wärmer werdenden Temperaturen zum anderen.

Lange Vertrauensbasis
Weiß auch Wilfried Wieser, seit 2013 an der Seite von Vincent Kriechmayr: „Die Kantenhöhe wird hier ein ganz entscheidender Faktor werden.“ Austauschen kann er sich mit Gerhard Haller, seit fünf Jahren Servicemann von Stefan Babinsky und wie Wieser bei Head angestellt. „Wir versuchen uns gegenseitig zu helfen, um die richtige Abstimmung zu finden“, so Haller, der seinem Schützling heute einen Platz unter den Top 15 zutraut.

Haller bürstet für Babinsky. (Bild: Christof Birbaumer)
Haller bürstet für Babinsky.

Bei Kriechmayr soll es hingegen weiter nach vorne gehen. Dass die Piste von Tag zu Tag härter wird, sieht Wieser als Vorteil: „Das liegt ihm. Und er hat im Super-G bis zum Fehler gesehen, dass er schnell ist - das ist wichtig für ihn.“ Zwei Paare sind in der engeren Auswahl für heute, darunter der Siegesski aus Kitzbühel. Grundsätzlich traut er Kriechmayr viel zu: „Er ist gut drauf, alles ist möglich.“

„Mit Marco ist’s toll“
Trifft auch auf Marco Schwarz zu. Dessen Atomic-Skier seit drei Jahren von Kim Erlandsson bearbeitet werden. „Mit Marco zu arbeiten ist toll, man bekommt viel Know-how zurück“, so Erlandsson. Dessen Tage länger werden, die Reisen aufgrund von Blackys Speed-Einsätzen heuer zugenommen haben. „Sensationell, wie er sich in diesem Bereich entwickelt hat“, lobt Erlandsson, vor Blacky jahrelang Servicemann von US-Star Mikaela Shiffrin.

In Frankreich hat er sich im Gegensatz zu seinen Kollegen in einem Apartment in Méribel einquartiert, bleibt zwei Wochen: „Marco hat ein straffes Programm - also ich auch“, lacht Erlandsson. 

Der Fünfte im Bunde ist Franz Knauss, Bruder von Vize-Weltmeister Hans und bei Fischer seit Jahren an der Seite von Daniel Hemetsberger. „Wir haben ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, viel Respekt voreinander.“

Knauss poliert für Hemetsberger. (Bild: Christof Birbaumer)
Knauss poliert für Hemetsberger.

Die Zielsetzung für heute: „Ihm ist einiges zuzutrauen - obwohl er in letzter Zeit zu viel nachdenkt, sich erst in der Rolle des österreichischen Hoffnungsträgers neben Vinc finden muss.„ Aber an den Skiern “wird es hoffentlich nicht liegen“, lächelt Knauss. Die Arbeit der Serviceleute ist getan, heute wird auf der Piste abgerechnet.

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(Bild: KMM)



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