„Wichtigstes Rennen“

ÖSV-Athlet Schütter als Klimaaktivist bei der WM

Ski WM
13.02.2023 06:54

ÖSV-Athlet und Klima-Aktivist Julian Schütter ruft die FIS bei der alpinen Ski-WM zum Umdenken auf. Die Superstars Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde unterstützen das Projekt.

„Das ist unser wichtigstes Rennen - lasst es uns gemeinsam gewinnen.“ Sagte ÖSV-Athlet Julian Schütter. Und übergab gestern in Courchevel einen an FIS-Präsident Johan Eliasch adressierten offenen Brief an den Weltskiverband. In dem der Klima-Aktivist in vier Punkten Veränderungen fordert: Klimaneutralität bei allen FIS-Events bis 2035, eine Strategie zum Erreichen einer 50-prozentigen Reduzierung der Emissionen ab 2030, das Installieren einer unabhängigen Nachhaltigkeitsabteilung und Transparenz beim Thema Nachhaltigkeit seitens der FIS.

„Sport ist bedroht“
„Unser Sport ist bedroht von der Klimakrise - wir rufen die FIS dazu auf, einen ambitionierteren Klimaschutz zu betreiben“, so Schütter. Der für das seit November laufende Projekt bisher 138 Unterschriften von Athleten aus 18 Nationen gesammelt hat. Darunter sind beispielsweise die Ski-Stars Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde. Oder US-Langläuferin Jessie Diggins. „Es ist Zeit, über das Thema zu reden - wir sehen, wie sich die Welt verändert“, sagt Kilde.

(Bild: GEPA pictures)
(Bild: GEPA pictures)

Späterer Saisonstart?
Schütter schlägt neben einer Ausdünnung des Betreuerstabs einen späteren Saisonstart vor: „Wir zeichnen ein falsches Bild - Oktober ist nicht Winter, dafür können wir bis April fahren.“ Auch das viele Reisen bereitet dem 24-Jährigen, der so gut es geht mit dem Zug zu den Rennen anreist, Kopfzerbrechen. Der Kalender mit Amerika, Europa, dann wieder Amerika und Europa sei „nicht förderlich“: „Mehrere Rennen auf einem Kontinent, dann weiterreisen - nicht im Zickzack“, schlägt Schütter vor. Ob er da gerade bei Eliasch, der den Weltcup noch globaler entwickeln will, auf offene Ohren stößt, scheint fraglich.

Die Klimadebatte ist jedenfalls ein wichtiger Teil in Schütters Leben. Der Steirer studiert neben der Skikarriere Wirtschaftsingenieurwesen und erneuerbare Energien, lebt vegetarisch. Im Sommer veranstaltete er einen Fridays-For-Future-Streik in Innsbruck mit. „Ich distanziere mich aber von jenen, die Schaden anrichten. Auch wenn ich ihre Sorgen verstehen kann“, nimmt Schütter Abstand von „Klima-Klebern“. Er versucht nur seinen „Teil zur Lösung des Klimaproblems beizutragen“. Wie mit dem Brief.

Julian Schütter (Bild: GEPA pictures)
Julian Schütter

PS: Nach seinem in Kitzbühel erlittenen Kreuzbandriss legt Schütter in zwei Wochen die Krücken ab, kehrt nächste Saison in den Weltcup zurück. Im Idealfall in einen nachhaltigeren Weltcup. 

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(Bild: KMM)



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