„Das Volk hat gesprochen“ - mit diesen Worten hatte Twitter-Chef Elon Musk nach einer Abstimmung unter den Nutzern des Kurznachrichtendienstes im vergangenen November eine „Generalamnestie“ für zuvor gesperrte Konten verkündet. Tausende, teils äußerst umstrittene Profile wurden seitdem wieder freigeschaltet. Musk selbst führt zur Begründung dafür gerne die Meinungsfreiheit an, doch der eigentliche Grund dürfte einer aktuellen Untersuchung zufolge ein viel banalerer sein.
Rund 3,1 Millionen Twitter-Nutzer hatten sich an Musks Umfrage zur „Generalamnestie“ beteiligt, mehr als 72 Prozent davon sprachen sich letztlich für eine Wiederfreischaltung gesperrter Nutzerkonten aus. Tausende von ihnen wurden seitdem reaktiviert, darunter beispielsweise jenes von Andrew Tate, einem ehemaligen Kickboxer, der derzeit wegen des Verdachts der sexuellen Ausbeutung von Frauen im rumänischen Bukarest in Untersuchungshaft sitzt und bereits zuvor durch sexistische Äußerungen negativ aufgefallen war.
Oder jenes von Anthime Gionet, bekannt als Baked Alaska, einem „White Supremacy“-Influencer, der für seine Rolle beim Sturm auf das US-Kapitol am 6. Jänner 2021 zu 60 Tagen Haft verurteilt wurde. Wieder twittern darf seit der „Generalamnestie“ auch Andrew Anglin, bekennender US-Neonazi und Verschwörungsideologe, der in Anlehnung an die antisemitische Wochenzeitung „Der Stürmer“ 2013 die neonazistische und antisemitische Website „The Daily Stormer“ gründete.
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