Die Inserate auf Internetplattformen folgen immer dem gleichen Muster: Fotos von süßen Rassewelpen mit treuherzigen Knopfaugen, die um einen Bruchteil dessen angeboten werden, was ein seriöser Züchter verlangen würde. Doch diese Tiere werden meist viel zu früh von der Mutter getrennt, tragen schwere Krankheiten in sich und kommen mit gefälschten Papieren illegal nach Österreich.
Die „Krone“-Tierecke deckte erneut einen derartigen Fall auf, in dem sie einen Scheinkauf tätigte. In Absprache mit dem zuständigen Veterinäramt in Wien wurde mit dem Händler ein Treffpunkt zur Besichtigung eines Zwergspitz-Welpen vereinbart.
Aktion scharf
Nach wenigen Minuten war auch die Polizei zur Stelle und stellte den Verkäufer zur Rede. Er gestand, den Welpen illegal aus Serbien geholt zu haben. Bei der Nachschau in seiner Wohnung wurden weitere drei Welpen und zwei ältere Hunde entdeckt, die daraufhin beschlagnahmt wurden. Er wird nun wegen mehrerer Delikte angezeigt.
Dank hervorragender Zusammenarbeit mit der Veterinärbehörde und der Polizei konnten wir einen weiteren Fall von illegalem Tierhandel aufdecken.
Maggie Entenfellner, „Krone“ Tierexpertin
Illegalen Tierhandel melden
Meldungen über einen illegalen Tierverkauf in Wien können mit folgenden konkreten Angaben über die Abteilung Veterinäramt und Tierschutz (MA 60) gemeldet werden:
Die MA60 zeigt Personen, die Welpen illegal nach Wien bringen, ausnahmslos an und nimmt die Tiere gegebenenfalls ab (zum Beispiel bei Krankheit oder schlechtem Allgemeinverhalten).
Info-Folder „Illegaler Welpenhandel. Kaufen Sie keine Tiere im Internet“ kann kostenlos per E-Mail an post@ma60.wien.gv.at bestellt werden.
Undurchsichtig
Der Verkauf von Hunden ist auch in Österreich ein millionenschweres Geschäft - viele versuchen, an Behörden vorbei zu wirtschaften. Die Regierung arbeitet aktuell an einem Gesetz, das „Hobbyzüchter“ mehr in die Pflicht nehmen will. Dass sich der österreichische Hundezuchtverband (ÖKV) genau dagegen wehrt, ist nicht nachzuvollziehen.
Strengere Regeln
Denn gerade seriöse Hundezüchter sollten froh sein, wenn man den schwarzen Schafen das miese Geschäft erschwert und das Handwerk legt. „Es ist wichtig, dass der Gesetzgeber mit strengeren Regeln gegen Hundehändler und unseriöse Züchter vorgeht und der Handel mit Lebewesen irgendwann ein Ende hat“, so „Tierecke“-Chefin Maggie Entenfellner.
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