Eine Woche nach dem starken Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet werden noch Tausende Menschen vermisst. Dass darunter Österreicherinnen und Österreicher sind, ist unwahrscheinlich. Das Außenministerium hat keine Informationen, dass noch jemand vermisst wird. Ein Österreicher wird derzeit in einem Krankenhaus in der Türkei behandelt.
Die Botschaft in Ankara unterstütze den Mann dabei, seine Rückreise zu planen, hieß es. In der Türkei sind bei den verheerenden Erdbeben zwei Menschen aus Österreich ums Leben gekommen. Am Montag wurden insgesamt mehr als 37.500 Tote gemeldet, 31.643 aus der Türkei. Mehr als 80.000 weitere Personen wurden verletzt.
Kaum noch Hoffnung auf Überlebende
Überlebende, die jetzt noch gefunden werden, müssen Zugang zu Flüssigkeit gehabt haben, etwa zu Regenwasser oder Schnee. Normalerweise kann ein Mensch etwa 72 Stunden ohne Wasser auskommen, danach wird die Lage lebensbedrohlich. In der Provinz Adiyaman im Südosten der Türkei wurde am Montagmittag eine Sechsjährige nach 178 Stunden gerettet, wie das Verteidigungsministerium mitteilte - eine weitere Person nach 176 Stunden.
Bundesheer baut Feldlager ab
Die ersten internationalen Hilfsorganisationen beenden ihren Einsatz im Krisengebiet nun. Auch die österreichischen Soldatinnen und Soldaten in der schwer betroffenen türkischen Provinz Hatay bauen ihr Feldlager ab. Die Rettung von Menschen werde „aufgrund der fortgeschrittenen Zeit immer unwahrscheinlicher“, sagte Einsatzleiter Bernhard Lindenberg. Am Montag fuhr das Team nach Adana, um fünf Fahrzeuge mit 43 Tonnen Spezialausrüstung für die Rückreise vorzubereiten. Es wird dort in einem Hotel unterkommen.
Die Stimmung unter den Soldatinnen und Soldaten sei gut. Dass neun Menschen gerettet werden konnten, gebe ihnen Kraft, sagte Oberstleutnant Pierre Kugelweis. „Es ist sehr berührend, wenn durch das Beben obdachlos gewordene Menschen uns umarmen und die Hand schütteln, das entschädigt für sehr viel Belastungen.“ Dennoch sei auch das Aufarbeiten des Erlebten mit Militärpsychologinnen und Militärpsychologen geplant.
Flughafen wieder in Betrieb
Während die Evakuierungen weiter laufen, wurde der Flughafen in der südosttürkischen Provinz Hatay wieder in Betrieb genommen. Einwohnerinnen und Einwohner des Erdbebengebiets können laut der Fluggesellschaft Plätze in kostenlosen Flügen buchen. Der Flughafen in Hatay war bei dem Beben stark beschädigt worden. Am frühen Montagmorgen vor einer Woche hatte das erste Beben der Stärke 7,7 um 2.17 Uhr MEZ die Region erschüttert, Stunden später folgte ein zweites schweres Beben der Stärke 7,6.
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