Machtkampf im Gange?

„Unberechenbar“: Kreml schränkt Wagner-Chef ein

Ausland
13.02.2023 19:10

Der Kreml soll den russischen Propagandisten untersagt haben, zu häufig über Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und seine berüchtigte Truppe zu berichten. Vermutet wird dahinter, dass sich Präsident Wladimir Putin zunehmend vor ihm fürchtet.

Im Ukraine-Krieg kämpften die Wagner-Söldner Seite an Seite mit dem russischen Militär, die Verluste wurden mit rekrutierten Häftlingen aufgestockt. Die Truppe ist vor allem für ihre brutale Vorgehensweise bekannt.

„Putins Koch“ zu unberechenbar?
Nun berichtete die britische Tageszeitung „The Telegraph“, der Kreml-treue Analytiker Sergej Markow soll die Anweisung direkt von der Regierung erhalten haben. Der Grund: Der auch als „Putins Koch“ bekannte Wagner-Chef sei zu unberechenbar geworden.

So soll Prigoschin am Sonntag angegeben haben, dass die Wagner-Gruppe ein Dorf in der Nähe von Bachmut erobert hätte und sich damit gerühmt haben, dass dort nur Wagner-Söldner gewesen seien. Nun will der Kreml laut Markow Prigoschins Einfluss einschränken.

„Schmutzige Methoden“
Der Menschenrechtsaktivist Wladimir Osetschkin schilderte, dass Prigoschin im vergangenen Jahr mit dem als brutal und skrupellos geltenden General Sergej Surowkin und dem Präsidenten der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, zusammengearbeitet habe. Sie hätten versucht, mehr Kontrolle über Russlands Militäroperationen zu erlangen. Osetschkin zufolge hat schließlich der FSB eingegriffen und den Machenschaften ein Ende gesetzt.

Der russische Exil-Journalist und Menschenrechtler Wladimir Osetschkin (Bild: AFP or licensors)
Der russische Exil-Journalist und Menschenrechtler Wladimir Osetschkin

„Prigoschin hat schmutzige Methoden angewendet, wie die öffentliche Beleidigung von Generälen, was Surowkin letztlich keinen Gefallen getan hat“, so Osetschkin weiter. Militäranalysten versuchen nun, die nächsten Schritte des Wagner-Chefs vorauszusagen. Es gibt auch Spekulationen, wonach Prigoschin seine Popularität nutzen könnte, um politischen Einfluss zu erlangen, wie „The New York Times“ anführt.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt