Nach Erdbeben
Syrer haben Angst, in ihre Häuser zurückzukehren
Die Menschen im syrische Erdbebengebiet haben Bedenken, wieder heimzukehren. Nun sollen Ingenieure die Gebäude auf mögliche Gefahren überprüfen. Mittlerweile ist die Zahl der bestätigten Toten auf über 37.500 gestiegen.
Das Erdbeben trifft Syrien während einer von Krisen gebeutelten Zeit. Krieg und hohe Lebensmittelpreise machten den Alltag fast unmöglich, und dann verloren Tausende Menschen ihr Zuhause durch das Erdbeben. „Ingenieure - sogar pensionierte - sind nun gefragt, um abzuschätzen, ob die bestehenden Häuser bewohnbar sind“, erklärt Andreas Knapp, Caritas-Generalsekretär, der gerade in Syrien ist und die Hilfe vor Ort koordiniert.
„Gebäude, die einzustürzen drohen, müssen gesprengt werden. Es ist schrecklich, wenn die Menschen zusehen müssen, wie ihr Zuhause zu Schutt wird.“ Doch es gibt auch gute Nachrichten: „Dass die Sanktionen aufgehoben wurden, stimmt die Helfer optimistisch.“ Medikamente und andere Hilfsgüter konnten bereits verteilt werden. In den kommenden Tagen liegt der Schwerpunkt der Caritas-Arbeit bei der Erweiterung von Notunterkünften. „Menschen basteln sich mit Plastikplanen notdürftige Zelte. Sie brauchen eine menschenwürdige Unterkunft“, so Knapp.
Zwei Österreicher unter den Toten
Eine Woche nach dem katastrophalen Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet schwinden die Hoffnungen auf das Finden von Überlebenden zusehends. Dennoch wurde etwa in der türkischen Provinz Hatay auch am Montag ein 13 Jahre alter Bub nach 182 Stunden lebend geborgen. Die Zahl der bestätigten Toten stieg inzwischen auf über 37.500, über 80.000 Menschen wurden verletzt. UNO-Nothilfekoordinator Martin Griffiths, der am Montag in Aleppo eintraf, rechnet mit bis zu 50.000 Toten.
Unter den Toten in der Türkei sind auch zwei österreichische Staatsbürger, über als vermisst Geltende hat das Außenministerium keine Informationen. Ein verletzter Österreicher wird derzeit in einem Krankenhaus medizinisch versorgt und von der Botschaft in Ankara bei der Vorbereitung seiner Rückreise in seine Heimat unterstützt, hieß es auf Anfrage der APA.
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