Flucht nach Südkorea

Russen dürfen nach Monaten um Asyl ansuchen

Ausland
14.02.2023 12:16

Seit Monaten leben drei russische Männer, die vor der Teilmobilisierung für den Ukraine-Krieg nach Südkorea geflohen waren, auf dem Incheon Airport. Nun dürfen zwei von ihnen einen Asylantrag stellen. Eine Begründung gab es seitens des zuständigen Gerichts nicht.

Alle drei Männer - deren Identität auf Bitte ihres Anwalts und aus Furcht vor Repressalien gegen ihre in Russland verbliebenen Eltern nicht veröffentlicht wurden - hatten nach ihrer Landung in Südkorea einen Antrag auf Flüchtlingsstatus gestellt. Das Justizministerium lehnte diesen ab, da der Wunsch zur Militärdienstverweigerung in Südkorea kein Asylgrund ist. Im Land herrscht eine 18-monatige Wehrpflicht für alle körperlich tauglichen Männer.

Anwalt: „Mandanten wollen keine unschuldigen Menschen töten“
Gegen die Ablehnung legten sie Berufung ein - und blieben für die Zeit des Verfahrens im Flughafen von Incheon. Zwei von ihnen bekamen nun recht, der Dritter kann gegen die Ablehnung in Berufung gehen. Lee Jong Chan, der Anwalt der geflüchteten Russen, begrüßte den Schutzstatus für zwei seiner Klienten, die Ablehnung des Antrags des Dritten sei „bedauerlich“. Die drei Männer seien nach Südkorea gekommen, um „zu verhindern, dass sie in einem von ihrem Heimatland angezettelten Krieg unschuldige Menschen töten und selbst getötet werden“.

Flüchtende wehrpflichtige Männer an der Grenze zu Georgien (Bild: AP)
Flüchtende wehrpflichtige Männer an der Grenze zu Georgien

Asylwerber dürfen nun Flughafen verlassen
Die beiden vor Gericht erfolgreichen Russen können nun den Flughafen Incheon verlassen und eine Bleibe in Südkorea suchen, während sie das mehrere Jahre dauernde Asylverfahren durchlaufen. Der Dritte muss während eines eventuellen Berufungsverfahrens weiter auf dem Flughafen bleiben - so wie auch zwei weitere Russen, mit deren Fällen sich das Gericht noch befassen muss.

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