Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, stellt eine schwere Erkrankung dar: Das Pumporgan ist dann nicht mehr in der Lage, die benötigte Menge an Blut in den Kreislauf zu bringen. Daraufhin fehlen dem gesamten Organismus Sauerstoff und Nährstoffe.
Bei mehr als der Hälfte aller über 65-Jährigen, die ins Krankenhaus eingewiesen werden, geschieht dies aufgrund von Herzinsuffizienz. 30 Prozent dieser Spitalspatienten sterben innerhalb eines Jahres. Ebenfalls fast 30 Prozent müssen innerhalb von 90 Tagen erneut eingeliefert werden. Daher ist es notwendig, das Leiden gezielt zu therapieren.
Ungenaue Symptome
Doch zunächst muss man es erkennen. Die Herzinsuffizienz kann akut auftreten (z. B. infolge eines Herzinfarktes) oder chronisch schleichend. Erst bei fortgeschrittener Erkrankung sind Atemnot, pfeifende Atemgeräusche, starke Müdigkeit sowie Antriebsschwäche und reduzierte körperliche Belastbarkeit als typische Symptome zu bemerken.
Bis zu 300.000 Österreicher leiden an Herzinsuffizienz. Mit gezielter Therapie kann man damit gut leben. Wichtig ist auch ein gesunder Lebensstil als Basis, um die Herzfunktion aufrecht zu erhalten und die Auswirkungen der Insuffizienz zu minimieren:
Husten und Atemnot
Dazu zählen auch eine schnelle Gewichtszunahme aufgrund von Wasseransammlungen in den Beinen, der Lunge oder im Bauchraum, trockener Husten, Schwindelanfalle, Übelkeit, Gedächtnisstörungen und Herzklopfen. Die Krankheit hat umfassende Auswirkungen, sodass sich 66 Prozent der Patienten in ihrer Lebensqualität sowie 76 Prozent bei ihren üblichen Tätigkeiten eingeschränkt fühlen.
Lichtblicke in der Therapie
Doch es gibt immer wieder Lichtblicke hinsichtlich der Behandlung: Die neueste Medikamentengruppe, die einen konkreten Vorteil in der Therapie gezeigt hat, sind die SGLT2 Hemmer, ursprünglich in der Diabetestherapie eingesetzt. Die Studiendaten dazu wurden bei den vergangenen großen europäischen Kardiologen- Kongressen (ESC) vorgestellt.
Medikamente richtig einnehmen
„Die Therapie damit führt zu einer deutlichen Verringerung der Spitalsaufenthalte und des Sterberisikos“, erläuterte Dr. Henrike Arfsten, Klinische Abteilung für Kardiologie, MedUni Wien, im Fachmagazin „Ärzte Krone“. Auch die Symptome verbessern sich. Die SGLT2-Hemmer gehören seit 2022 zu den Standardmedikamenten, die jeder Patient mit (chronischer) Herzinsuffizienz erhalten sollte. Es gibt bereits erste Studien, die Sicherheit und vorteilhaften Effekt für den Einsatz dieser Arzneien nach einem akuten Ereignis (z. B. Herzinfarkt) zeigen.
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