Zuerst wird an Schweine-Fleischteilen geübt, dann kommen die Menschen dran. Die Stadt Wien rüstet groß mit OP-Robotern auf. Aber wie funktionieren die überhaupt?
Für den ungeübten Nichtmediziner-Blick sehen sie aus wie Folterwerkzeuge aus einem Horrorfilm, doch wer unter den Greifarmen der spinnenähnlichen Operations-Roboter liegt, kann sich eines gewiss sein: Präzisionsarbeit. Der sogenannte „Da Vinci Xi“ ist Hightech auf höchstem Niveau – und der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) hat für seine Spitäler gleich eine Großbestellung aufgegeben.
Spektakulärer Ohren-Eingriff im Oktober
Dabei ist die Geschichte der OP-Roboter noch jung, und einer der ersten Gehversuche Richtung Zukunft passierte in Wien: Im Oktober 2021 fand im AKH ein spektakulärer Ohren-Eingriff mit der neuen Technologie statt – vollautomatisch und minimalinvasiv.
Zwei Millionen Euro
Nun kauft der Gesundheitsverbund ein. Sechs Roboter sind fix - zwei gehen ans AKH, einer in die Klinik Donaustadt, einer nach Favoriten, einer nach Ottakring, und der letzte Standort ist noch offen. Kosten: zwei Millionen Euro pro Stück. „Aktuell definieren die Häuser ihr individuelles Leistungspaket. Die Roboter können in einem Zeitraum von vier Jahren abgerufen werden, die Lieferzeit beträgt vier bis sechs Wochen“, heißt es aus dem WIGEV.
Im Kampf gegen Krebs
Einer, der sich auf den Roboter freut, ist Dr. Martin Marszalek von der Urologie der Klinik Donaustadt: „Die Apparate stehen für eine minimalinvasive Operationsmethode, die sogenannte Knopflochchirurgie. Nur, dass die Instrumente von einem Arzt an der Konsole durchgeführt werden.“ Dabei gleicht die Maschine mögliches Händezittern der menschlichen Kollegenschaft aus.
Dr. Marszalek weiter: „In der Urologie kommen die Roboter etwa bei der Nierentumorchirurgie und bei Prostatakarzinomen zum Einsatz.“ Doch zuvor müssen die Ärzte noch üben - an Tierkadavern oder auch an Lebendtierpräparaten.
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