Werner Gregoritsch:

„Sturms Titelgedanken sind keine Fantasterei mehr“

Steiermark
15.02.2023 08:00

ÖFB-U21-Teamchef Werner Gregoritsch hat für die „Krone“ zum Auftakt des Frühjahrs einen Blick auf die Chancen der steirischen Vereine geworfen. Seine Meinung über Titelaussichten, Abstiegskampf und Aufstiegsrennen.

Für das ÖFB-U21-Nationalteam geht im September die neue EM-Qualifikation los - da würde sich Werner Gregoritsch gegen Frankreich, Slowenien, Bosnien und Zypern gerne ein Ticket für die Endrunde 2025 in der Slowakei schnappen. Bis zum Quali-Startschuss hält der steirische Teamchef die Augen nach neuen Talenten offen. Über die weiß-grünen Vereine ist er bestens im Bilde, konnte der „Krone“ daher auch aus seiner persönlichen Sicht die brennendsten Fragen beantworten

„Krone“: Schafft Sturm den Angriff auf Salzburg?
Werner Gregoritsch: Ich halte Gedanken vom Titel nicht mehr für Fantasterei! Schicker, Ilzer und die Verantwortlichen leisten erstklassige Arbeit. Durch Analyse-Coach Pajduch, der ein guter Freund von meinem Sohn Michi ist, kenne ich die Akribie, mit der bei Sturm gearbeitet wird. Man braucht nur die Spielerentwicklung herzunehmen: Alex Prass, den ich im U21-Team hatte, ist als Liefering-Spieler nach Graz gekommen - mittlerweile ist er ein A-Team-Spieler, der im Ausland sehr gefragt ist.

Alex Prass (r.) steht symbolisch für die großartige Entwicklung bei Sturm. (Bild: GEPA pictures)
Alex Prass (r.) steht symbolisch für die großartige Entwicklung bei Sturm.

Sturm hat eine gute Mischung aus Alt und Jung - der Hunger, mit dem die Mannschaft im Cup in Salzburg ans Werk gegangen ist, war beeindruckend. Und mir gefällt, dass die Schwarzen ein echtes Team sind! Da springen auch die Ersatzspieler auf und jubeln mit. Das ist ganz wichtig, denn Fußball ist ein Teamsport.

Sturm hat durch sehr gelungene Einkäufe eine Superqualität, ist individuell besser geworden. Der Abstand zu Salzburg ist nicht mehr so groß, wie er einmal war. Zumal bei Salzburg mit Didi Mateschitz der exzellente Chef und Mastermind dieses tollen Konstrukts nicht mehr da ist. Finanziell wird das kein Problem sein, aber der Hierarchiewandel im Klub wird spannend. Ich denke, dass Sturm mit seiner Heimstärke, aber auch LASK mit dem neuen Stadion den Salzburgern künftig nahe kommen können.

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Der Abstand von Sturm zu Salzburg ist nicht mehr so groß, wie er einmal war.

Werner Gregortisch

Bleibt Hartberg in der Bundesliga?
Mit Markus Schopp haben die Verantwortlichen einen Trainer zurückgeholt, der schon einmal Erfolg gebracht hat. Er hat das totale Vertrauen im Klub. Und nach seinem Auslandsaufenthalt denke ich, dass der Markus hungrig ist zu liefern. Der Abgang von Swete tut mit leid, aber mit Avdijaj, Diakite und Sangare wurde Qualität geholt, die zum Schopp-Spiel passt. Der Schoppi will ja Fußball spielen. Ich denke, Hartberg hat eine gute Chance, nichts mit dem Abstieg zu tut zu haben.“

Gregoritsch mit seinem Ex-Spieler Didi Elsneg (l.), der mit dem GAK auf einem guten Weg ist. (Bild: GEPA pictures)
Gregoritsch mit seinem Ex-Spieler Didi Elsneg (l.), der mit dem GAK auf einem guten Weg ist.

 Schafft der GAK heuer den Aufstieg?
Jeder kennt mein Herz für den GAK, und Didi Elsneg hat gute Transferzüge gemacht - aber der Aufstieg wäre eine Sensation, denn Blau Weiß Linz ist sehr professionell. Für den Aufstieg bräuchte der GAK einen potenten Sponsor. Dennoch sehe ich die Roten auf einem guten Weg.

Behält Lafnitz seine gute Rolle?
Ich schätze die Arbeit von Philipp Semlic, der in der Sporthauptschule Graz war wie ich. Und ich gratuliere, was Bernhard Loidl geschafft hat. Solange er Freude am Fußball hat, ist bei Lafnitz alles gut.„

Was traust du Sturm II im Frühjahr zu?
Trainer Hösele ist ein Tennisfreund von mir. Ich schätze seine Arbeit. Er ist sehr kompetent und kann mit Jungen sehr gut umgehen.

Gregoritsch mit Kapfenberg-Präsident Fuchs. (Bild: KRONEN ZEITUNG)
Gregoritsch mit Kapfenberg-Präsident Fuchs.

Ist dein Ex-Klub Kapfenberg noch zu retten?
Solange mein Freund Erwin Fuchs, der mit seinen Mitteln einer der besten Funktionäre ist, da ist, geht der Verein nicht unter. Erst wenn er beginnt, seine Haare zu verlieren, wird’s eng. Derzeit aber gefällt mir seine Frisur!

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